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Heute soll es dann weiter gehen Richtung Süden. Mit Rick und Raima und dessen Hund könnte es schon etwas dauern. Das geflügelte Wort bei uns im Auto war "walk the dog".
Erst mal haben wir morgens verschlafen! Reiner hatte seinen Wecker zwar gestellt, aber wohl vergessen ihn einzuschalten. Aber eine SMS von Rick hat uns dann doch geweckt. Rick hatte dann die tolle Idee, dass es ganz einfach ist, unseren mistigen Mietwagen getauscht zu bekommen. Man müsse nur die Emergency Hotline des Vermieters anrufen und ein paar Worte (wie z.B. "unsafe", "feel scary", "dangerous") zum Fahrzeug sagen. Nachdem bei unserer Mühle ja immer der Kofferraum aufspringt, sobald ein Koffer bei Gasgeben gegen den Kofferraumverschluß drückt, war "unsafe" ja nun definitiv gegeben.
Gesagt, getan. Eine Hertz-Dependance war schnell gefunden. Der Angestellte war dann auch willig unser Auto auszutauschen. Zunächst stellte er uns einen anderen kleinen Wagen zur Verfügung, der unserer Kategorie entspracht. Dieses Prachtstück war aber rund rum eingedengelt, hatte einen Hagelschaden und die diversesten Blechschäden (was uns beim Fahren nun bei leibe nicht gestört hätte). Aber Rick wollte mehr - und natürlich ein besseres Auto für uns. Also monierte er die vielen Schäden und dazu dann gleich die schlechten Reifen, die doch wohl die weite Reise nach Florida nicht überstehen würden. UND so ein Auto sei doch "unsafe" und "scary". Da waren sie wieder, diese ungeliebten Worte.....
Daraufhin war der Angestellte dann gleich willig uns ein anderes Fahrzeug zwei Klassen besser zu geben. Wir bekamen also einen Mazda 5, in den wir auch sogleich unser Gepäck umschichteten. Gerade fertig damit, kam der Junge Mann jedoch wieder auf uns zu, um uns mitzuteilen, dass wir dieses Fahrzeug nun doch nicht nehmen können, weil die "Lizence" bereits im September abgelaufen sei (was auch immer das bedeuten mochte). Schade! Die Karre wäre echt gut gewesen.
Tja, nun hatte er aber leider kein Fahrzeug in diese Klasse mehr zur Verfügung. Also bekamen wir ein Fahrzeug der "Standard-Klasse", das schon drei Klassen besser als die von uns angemietete war. Er entschuldigte sich noch mal kräftig für die Unannehmlichkeiten und das erneute Umladen des Gepäcks und gab uns einen Chrysler 200, der so einem guten Mittelklassefahrzeug der C- und E-Klasse von Mercedes entspricht.
Damit ritten wir dann letztendlich vom Hof. (hatte ja auch über eine Stunde gedauert - aber nun sollte es ja endlich weiter gen Süden gehen).
Leider mussten wir aber an bald jeder Pinkel-Ecke anhalten um stets und ständig den "Dog zu walken", sodaß sich die Weiterfahrt nach Lynchburg zur Jack Daniels Destillery bis in den frühen Nachmittag hinzog.
Aber die 80 Meilen hatten wir dann nach gut 2 1/2 Stunden schon geschafft.
Jetzt also dann in die Distillery - aber, zuerst noch den Hund walken! Uff!
Um 15:30 h durften wir dann doch an der Besichtigungstour teilnehmen. Wir hatten es geschafft und wurden aufgerufen. Wer fehlte, war Raima. Die mussten wir erst vom Pott holen. Diesmal nicht Hund walken . Allerdings hat Raima dann nach den ersten 100 m der Besichtigung schlapp gemacht, weil das Knie die Treppen nicht mitmachen wollte. Daraufhin haben wir uns zu dritt dem leckeren Geruch von frisch destilliertem und durch Kohle sickernden Whiskey hingegeben. Davon hätten wir mehr nehmen wollen. Ging aber nicht weil die nächste Besuchergruppe schon hinter uns auf den Geruch scharrte....Schade, dass wir keine Fotos in den Produktionsgebäuden machen durften, aber das Schnuppern an den Behältern wäre definitiv mehrere Fotos wert gewesen. Leider gibt es kein Geruchs-Internet. Das wäre ein echtes Erlebnis! Wir danken auf jedem Fall unserem Tourguide, der absolut super war und uns viel über den original Tennessee Whiskey beigebracht hat.
Allerdings ist es kaum zu glauben, dass man Whiskey in einem "Dry County" produziert, ihn aber weder verkaufen noch konsumieren darf. Dazu muss man definitiv in den nächsten County fahren.
Dann erst mal Dog walken und 25 mal den Kofferraum umräumen, bevor wir weiter fahren können. R+R's Navi wollte den richtigen Weg nicht so richtig finden. Also sollten wir vor fahren. Kein Problem! Wir sind Karten-erprobt. Aber kaum haben wir den nächsten Weg zur Interstate eingeschlagen erfolgte der Telefonanruf von R+R, dass sie auf dieser "Gravelroad" nicht fahren können und doch lieber wieder umdrehen und auch das Navi nochmal nach einer "guten Straße" befragen wollen.
Langer Rede kurzer Sinn: Wir haben es dann doch immerhin mit ihnen bis kurz vor Atlanta geschafft. Der Dog ist gewalkt und alle können jetzt ins Bett gehen.
Bis bald,
der Dicke und sein Goldstück
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