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So, Felix ist gestern Abend in den Flieger gestiegen und ich in den Nachtbus von Buenos Aires nach Montevideo. Es ist schade, dass ich Felix schon nach 2 Wochen wieder verabschieden musste. Dennoch sind 2 Wochen ja besser als gar nichts und wir haben sie wirklich gut gemeinsam genutzt: ein bisschen Argentinien, ein bisschen Paraguay und ein bisschen Uruguay. Zumindest konnten wir uns einen guten ersten Eindruck ein holen. Die Menschen in Uruguay haben uns am meisten überrascht. Sie sind wirklich sehr herzlich!
Meinen letzten Blogeintrag schrieb ich auf der Busfahrt von Montevideo nach Colonia del Sacramento. Daher will ich hier anknüpfen:
In diese Stadt, am Rio de la Plata gelegen, habe ich mich sofort verliebt. Es ist die älteste Stadt Uruguays und sie ist einfach wunderschön (nicht umsonst wurde sie zum Weltkulturerbe erklärt): Alte kleine Steinhäuser - teilweise mit Efeu bewachsen, grober Pflasterstein und ein langer Flussstrand. Es ist weitaus die grünste Stadt, die ich bislang gesehen habe. Leider konnten wir nur 2 Nächte bleiben, da die Zeit nicht mehr erlaubte. Der erste Abend viel auf einen Samstag und wir hatten Glück, dass eine ein netter Nachtclub direkt bei uns ums Eck war. Und zufälligerweise hatten sie im Außenbereich eine Bühne aufgebaut, auf der Reggae live gespielt wurde :) Viel besser, als die Pop- und Housemusik auf den Dancefloors. Es hat uns so gut gefallen, dass wir schließlich um 6h morgens im Hostel ankamen. Und das obwohl wir eigentlich nur ein Bierchen trinken wollten....
Von Colonia fährt eine Fähre direkt zurück nach Buenos Aires und das innerhalb von nur 45 Minuten. Am Montagmittag kamen wir an. Dieses Mal verweilten wir 2 Nächte im Meta Tango Hostel im Stadtteil Abasto. Nicht das sicherste Viertel, aber uns ist nichts passiert und die Hostelbesitzer waren wirklich sehr bemüht und freundlich. Wir lernten in unserem Hostel ein älteres „chilenisches" Ehepaar kennen. Sehr, sehr spannende Leute. Sie Wissenschaftlerin, er Proffesor an der Uni. Ich kann die Familienhistorie und den Lebenslauf nicht gänzlich rekonstruieren, aber es war wirklich sehr spannend! Sie konnte Deutsch sprechen, da ihr Großvater aus Deutschland kam. Ihr Vater arbeitete im Finanzbereich der damals größten Silbermine, in Potosi (Bolivien), die ich ja auch schon besichtigt habe. Ihr Mann hatte irische Vorfahren. Inzwischen leben sie nicht mehr in Chile, sondern in Miami, da ihre Mutter dort wohnt und ihr Vater verstorben ist. Sie braucht die Unterstützung ihrer Tochter, kann aber nicht zurück nach Chile ziehen, da keine Krankenkasse sie mit 85 aufnehmen würde. Die Tochter des Paares studiert in Buenos Aires. Sie besuchen sie oft. Die beiden haben schon sehr viel von der Welt gesehen und haben viel Wissen angesammelt. Wirklich faszinierende Menschen!
Buenos Aires gefiel uns immer besser, je mehr wir um die Häuser zogen. Es ist zwar noch immer nicht meine Lieblingsstadt, aber ich kann jetzt verstehen, warum so viele sie lieben.
Wir haben 2 Uruguayer und einige Einheimische an einem Barabend kennengelernt. Das war auch so eine spontane Sache, die so ihren Lauf nahm. Es war auf einem Dienstag - Felix und mein letzter gemeinsamer Abend in Südamerika - und es begann damit, dass zwei Uruguayer am Nachbartisch uns baten, ein Foto von ihnen zu schließen. Wir kamen ins Gespräch und schoben die Tische zusammen. Ein Argentinier saß alleine am Tisch. Er schloss sich uns auch an. Wir blieben, bis die Bar zu machte und auf einmal liefen wir in einer Gruppe die Straße längs. Irgendwann trennten sich die Wege und wir nahmen mit dem einem Uruguayer zusammen ein Taxi. Er bezahlte sogar für uns. Manchmal bin ich wirklich überrascht, wie gut es manche Menschen mit einem meinen - und dies völlig selbstlos.
Eigentlich müsste man beim Reisen Buch führen im Sinne vom Notieren aller „Ungewöhnlichkeiten", die einem auffallen. So waren es in Montevideo Pferdekutschen, die den Müll einsammelten, in Buenos Aires die Autos, die bei Dunkelheit fast alle mit Standlicht fuhren (einschließlich der Polizei, die im übrigen fast immer - auch wenn sie nicht im Einsatz ist - mit Blaulicht fährt). In Bolivien hat es niemanden gekümmert, ob 4 Personen sich hinten in ein Auto quetschen. Sicherheitsgurt? Was ist das? Das sind Kleinigkeiten, die im Alltag anders gemacht werden, die einem Ausländer recht bald auffallen, die aber von den Einheimischen als völlig normal hingenommen werden.
Jetzt beginnt eine neue „Phase" meiner Reise: Ich werde, wie gesagt, ca. die nächsten 6 Wochen arbeiten. Ich treffe mich mit Mauricio und seinem Vater heute am frühen Abend in Montevideo. Ich bin sooo gespannt! Nur schade, dass Felix nicht auch noch dabei ist....
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Sandra Estevez Rana Janne, es freu mich soooooooooooooo, dass dieses Kontinent so faziniert ich wünsche dir wieter viel Spaß und Erfolg in 2013!! Liebe Grüße. Sandra