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Was bedeutet eigentlich allein sein? Ich werde so häufig auf meiner Reise gefragt, ob ich alleine Reise und weiß gar nicht so wirklich, was ich darauf antworten soll. Was ist denn das alleine sein?
Es gibt so viele Menschen auf der Welt, da hat man kaum die Chance alleine zu sein. Dennoch ist es tatsächlich so, dass einen die Menschen seltsam bzw. interessierter als sonst anscheuen, wenn man "alleine" unterwegs ist. In Mendoza saß ich allein in einer Pizzaria. Am Nachbartisch ebenso ein "einsamer" älterer Mann. Alle anderen Tische waren von mehreren Personen besetzt, die fröhlich plauderten. Einen Moment habe ich darüber nachgedacht, wie es denn wäre, wenn ich mich zu dem Mann setzen würde, um mit ihm über das Leben zu plaudern. Ich habe es nicht getan, weil ich mich eigentlich ganz wohl gefühlt habe, allein mit meinen Gedanken....
Ich werde jetzt wieder dem Faden folgen: Ich habe in Summe 3 Nächte in Buenos Aires bei meinen Freunden Gordo und Lau verbracht, die ein Catering in Buenos Aires betreiben. Habe ihnen beim Kochen und Backen für ein Modeevent geholfen. Das dauert gut und gerne mal 2 Tage, wenn man keine Angestellten hat.
Von dort aus habe ich meinen Weg weiter nach Mendoza, in DIE Weingegend Südamerikas fortgesetzt. Dort angekommen, wollte ich gleich mein Busticket nach Santiago reservieren, damit ich auch ja nicht meinen Flug nach Neuseeland verpassen würde. Leider musste ich dann aber feststellen, dass die Passstraße gesperrt war, da es Erdrutsche aufgrund von Regenfällen in den Anden gab. Einzige Möglichkeit um rechtzeitig in Santiago anzukommen war einen überteuerten Flug zu buchen. Immerhin hatte ich Glück, dass ich noch einen Sitzplatz bekam.
In Santiago blieb mir lediglich ein Tag und eine Nacht, die aber ausreichten, um einen guten ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen. Ich bin kein Stadtmensch, aber auf den ersten Blick sagte mir Santiago zu. Ich bin eigentlich den ganzen Tag umhergelaufen. Untergekommen bin ich bei einem sehr, sehr netten Paar, die ich über Coich Surfing kontaktiert hatte. Sie haben es an nichts fehlen lassen und wir hatten einen sehr netten Abend zusammen.
Der 13 Stunden Flug nach Neuseeland wäre mir früher lang vorgekommen. Jedoch hat sich die Relation durch all die langen Busreisen in Südamerika verändert. Dadurch, dass ich auch noch ein nettes Deutsches Paar zum Schnacken fand, verkürzte sich die Wartezeit enorm und in Null komma nichts war ich um 4h morgens in Neuseeland (Auckland) angekommen. Für 60 EUR (jaaa, Flugpreise sind wieder günstiger in der "westlichen Welt") habe ich last minute einen Inlandsflug nach Nelson bekommen, sodass ich noch am selben Vormittag bei meiner Gastfamilie in Richmond an der Tür klopfen konnte. Nach sieben Jahren hat man einiges vergessen. Dennoch ist es andererseits erstaunlich, was noch in den Hinterecken des Kopfes abgespeichert ist.
Das Wiedersehen war sehr, sehr schön.Und man, sind die Jungs groß geworten. Nicht mehr 6 und 11 sondern bald 13 und 18 Jahre sind sie inzwischen alt. Mich freute, dass sich in all der Zeit nicht viel am Haus verändert hat. Die Gibsons gehören scheinbar nicht zu den Menschen, die jedes zweite Jahr einen Rundumschlag machen müssen, um komplett neue und schickere Möbel etc. zu kaufen. Die nächsten zwei Wochen werde ich mit meiner "Familie" verbringen und etwas ruhiger angehen lassen und dann kommt die Sina vorbei geflogen und wir reisen noch einmal zu weit eine Woche durch Neuseeland :)
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