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...meld ich mich also, nachdem mir der Herr Matthias Schreibfäule unterstellt... es ist ja nicht gerade so, dass ich da eine Tour abspule, die mir das Reisebüro vorgekaut hat - ich muss mir ja jeden Tag selber entdecken und erjagen... da fehlts dann oft ein bisserl an Zeit zum Gschterl drucken am Computer...
...übrigens: dieses "jeden Tag neu entdecken und erforschen und erjagen" ist, glaub ich, das Geheimnis an der Faszination des Travelns - ist irgendwie archaisch das steckt in den menschlichen Genen. Dieses Gen hat wohl schon unsere Affenahnen aus der Brutstätte der Menschheit hinaus getrieben um das ganze Erdenkugerl zu bevölkern...
...und es tut verdammt gut! Ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Horizonterweiterung... die junge Generation die zu Hauf "travelnd" unterwegs ist ist ein buntes Völkchen von unheimlich weltoffenen (nona) Menschen... bin überhaupt der Meinung, das den jungen Menschen ein Jahr "Pflichttraveln" verordnet werden sollte... statt doof-Bundesheer z.B. sollte man ihnen von staatlicher Seite einen Rucksack umhängen und sie in die Welt hinaus schicken, damit sie lernen und kapieren wie dieser soziale Ameisenhaufen funktioniert... dass da auf der ganzen Welt Menschen sind, die alle das selbe wollen, egal welche Hautfarbe sie haben, und die zusammen halten und sich unterstützen... und dass Leben auf soviele verschiedene Arten und Weisen funktionieren kann und keine ist schlechter oder besser als die andere...
Es gäbe viel weniger nationalistisches und fundamentalistisches Gesocks wenn man das "Pflichttraveln" einführen würde!
Und jenseits der Lebensmitte sollte man noch einmal eine Runde drehen, damit sich der Altersstarrsinn in Grenzen hält...
...ich hab des jedenfalls vor, solang ich die Inkontinentswindeln noch nicht im Rucksack mitschleppen muss...
Rolle nun die letzten beiden Tage rückwärts auf: Apropos Altersstarrsinn - da hat gestern ein feiner Herr aus Gernanien den Witz zum Tag gegeben. Hatte gestern Reisetag von Pakse (Laos) zurück nach Thailand. Die Fahrt über die Grenze hab ich über das Touristservice gebucht... wurde um halbacht in der Früh von einem Tuktuk beim Guesthaus abgeholt um zum Bus nach Udon Ratachani (Thailand) gebracht zu werden... 3 Leute waren schon an Bord und dann wurden noch die zwei Germanen von einem superpipifeinen Nobelhotel abgeholt - die Rucksäcke waren alle auf dem Dach, aber Hartwchalenkoffer der feinen Herrn hätten da nicht mehr rauf gepasst und wären wohl auch zu schwer zum raufheben gewesen - Tuktuk ist mit 8 fetten MotteleuropäerInnen auch schon halbwegs gut voll, also ist halt ein Samsonite noch zwischen die Knie gekommen und der andere wurde auf das Trittbrett gestellt - worauf sich dessen Besitzer furchtbar aufgebudelt hat - hat dem Tuktukfahrer den Vogel gezeigt und sich geweigert seinen Koffer halt einfach fest zu halten... nachdem ich sage: na wir sind halt nicht in Deutschland, gibt er den Witz zum Tag: "Wenn da was passiert!" - sagt er... mich hats fast zerrissen vor lachen, nach allem was ich auf dieser Reise schon erlebt habe - was nämlich alles geht ohne das was passiert... na jedenfalls hat er seinen depperten Koffer halt dann gehalten und nix ist passiert...
...naja und dann wurden wir in Udon ausgeladen, ich hab mich zum Bahnhof durchgeschlagen und hab doch glatt noch ein Ticket für den Nachtzug nach Bangkok bekommen... sogar Liegewagen, 2.Klasse - upper bed - das heißt in der Praxis, dass einem da quasi in der Gepäckablage ein Betterl bereitet wird, aber dirchaus gemütlich...
...und VORGESTERN hab ich noch stilvoll von Laos Abschied genommen indem ich mich bei einer 160km langen Mopedtour aufs Bolavenplateau, durch die endlosen Kaffeeplantagen, noch einmal so richtig mit Staub von roter Erde und Dieselabgasen voll gesaugt habe... schön wars! Und mein tägliches Reiseglück hat mich vor dem Wahnsinn bewahrt eine guided tour zu buchen (weil an dem Tag zuwenig Anmeldungen waren), die zwar auch nur wenig teurer gewesen wäre als die Mopedmiete (weil ich mich ja nur Automatik fahren trau), wo ich mir aber 3 Wasserfälle und mehrere Kaffeeplantagen anschaun hätte müssen, und gelernt hätte wie der "Kaffe vom Strauch in die Tasse kommt", so das Motto der Fahrt, und so hab ich mich eine Stunde an einen Wasserfall gesetzt (und Mundharmonika gespielt) und einen Kaffe bei einem Kleinbauern getrunken... und wie der Kaffe vom Strauch in die Tasse kommt, das kann ich ja googeln
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