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Nach unserem entspannten Wochenende in Perth, haben JJ und ich uns einen Campervan gemietet, mit dem wir in Richtung Sueden gefahren sind (da wir beiden den Norden Westaustraliens schon kennen). Eine genaue Route haben wir uns dafuer vorher nicht ausgedacht und sind daher einfach drauf los gefahren und haben dort gehalten, wo es uns grade gefallen hat. Kaum hatten wir Perth und die Vororte verlassen, erstreckten sich beidseitig der Autobahn endlose gruene Wiesen, ein paar Rinderherden, entfernte Huegel und blauer Himmel.
Unser erster Stop war Bunbury, ein Kuestenstaedtchen nur ca. 200 km suedlich von Perth (Bunbury ist die drittgroesste Stadt Westaustraliens mit ca. 75.000 Einwohnern, wobei alleine Westaustralien sieben Mal so gross wie Deutschland ist!). Da viele australische Staedte komplett gleich aufgebaut sind, sind diese nicht immer unbedingt interessant anzuschauen, und wir haben uns daher fuer einen Strandspaziergang entschieden. Dort war es in geologischer Sicht sehr interessant, da es dort Basalte gibt, die noch vom Auseinanderbrechen Australiens von der Antarktis zeugen (ok, mehr schreibe ich dazu nun besser nicht ). Anschliessend sind wir gemuetlich die Kueste entlang gefahren und haben uns fuer eine Uebernachtung in Gracetown entschieden, was sehr nah an Margaret River liegt, welches als Gebiet bekannt fuer den Weinanbau, als Surfspot und fuer seine Hoehlen ist. Da es noch mitten im Winter war, wurde es auch recht frueh (gegen 17.30) dunkel und so richtig kalt und es fing auch noch an zu regnen. Zum Glueck hatten wir gute Schlafsaecke dabei, aber es wurde echt richtig kalt im Campervan.
Am naechsten Tag haben wir uns Magaret River angeschaut. Neben dem Weinanbau gibt es verschiedene Brauerein (z.B. auch Duckstein), Schokoladen- und Seifenfabriken. Wir haben uns natuerlich eine Schokoladenfabrik angeschaut, in der man weisse, dunkle und Milchschokolade kosten konnte (ja, wir sind ein paar mal oefter an den Probierschokoladen vorbei gegangen ). Danach sind wir bis an den suedwestlichsten Punkt Australiens gefahren, Cape Leeuwin, an dem sich der Indische Ozean und das Suedpolarmeer treffen. Von dort aus ging es weiter ins nahe gelegene Augusta, wo wir am Strand unsere Mittagspause eingelegt haben. Da zurzeit Walsaison ist, wurde uns dort auch Whale Watching angeboten, aber 80 Dollar pro Person waren uns doch etwas zu teuer. Angeblich kann man die Wale auch von Aussichtspunkten vom Festland aus sehen; leider waren wir aber entweder blind oder sie waren zu weit weg um sie zu sehen..
Nachdem wir Augusta noch etwas erkundet haben, sind wir bis nach Walpole gefahren um dort zu uebernachten. Auf dem Weg dorthin haben wir einen Abstecher in die umliegenden Nationalparks gemacht, welche bekannt sind fuer ihre riesigen Karri und Red Tingle Baeume (nicht so imposant wie die Baeume des Yosemite Parks, aber auch beeindruckend). Der Weg zum Campingplatz war etwas laenger als erwartet, sodass es schon dunkel wurde als wir durch den Nationalpark gefahren sind. Eigentlich wollten wir diese Zeit zum Fahren vermeiden, da die meisten Kaengurus zum und nach Sonnenuntergang die Strassen ueberqueren und es viele Wildunfaelle gibt. Wir haben auch Kaengurus direkt neben uns an der Strasse gesehen, aber zum Glueck haben diese erst nachdem wir vorbei gefahren sind die Strasse ueberquert. Den Campingplatz konnten wir auch nicht finden, da die Strassen sehr dunkel waren, aber nach einmaligem Nachfragen in einem Motel, haben wir ihn dann doch erreicht. Auf allen Campingplaetzen, die wir besucht haben, hatten die Rezeptionen immer schon um 16/17 Uhr geschlossen, sodass auch hier niemand mehr anwesend war. Aber es gibt ueberall ein Telefon fuer Late-Check-Inns, an dem man dann eincheckt und einen Platz zugewiesen bekommt. Voll waren die Campingplaetze sowieso nie, aber wir waren immerhin auch nicht die einzigen Gaeste.
Am naechsten Morgen haben wir sind wir durch die umgebenden Nationalparks gefahren und zum "Valley of the Giants Tree Top Walk", wo man in 40 m Hoehe auf einem Gitterweg durch die Tingle Baeume laufen konnte. Ein faszinierender Spaziergang, den ich gerne oefter machen wuerde. Allerdings war es auch komisch von dort oben auf den Waldboden hinabzuschauen. Wir waren relativ frueh dort und konnten den Weg ungestoert von irgendwelchen anderen Touristen laufen und die Natur geniessen. In den Baeumen sassen oft Papageien und man hoerte ringsum die unterschiedlichsten Vogelgeraeusche, ein tolles Erlebnis!
Danach ging es an der Kueste weiter in das Staedtchen Denmark und zum William Bay Nationalpark mit wunderschoenen weissen Sandstraenden, tuerkiesfarbendem Meer und roten Sandwegen, die dorthin fuehren. Leider war es viel zu kalt um am Strand zu sitzen, aber die Natur war wunderschoen. Anschliessend sind wir zu unserem letzten Stop gefahren: Albany. Dort haben wir die Nacht verbracht und uns am naechsten Morgen noch die Stadt angeschaut. Da das Wetter leider immer schlechter und uns in unserem Camper immer kaelter wurde, haben wir uns nachmittags auf den Rueckweg ins 400 km entfernte Perth gemacht, wo wir abends durchgefroren bei Pablo und Belinda angekommen sind.
Am Wochenende waren wir noch einmal in Fremantle und ab Samstag Nachmittag waren wir bei Sergio und seiner Familie zum BBQ eingeladen, da es der erste Geburtstag von Sergios Sohn war. Es war gleichzeitig mein letzter Abend in Perth und zusammen mit JJ, da ich nachts noch nach Brisbane geflogen bin und fuer JJ ging es leider wieder nach Hause. Es war ein richtig schoener sonniger letzter Tag in Perth mit JJ und unseren Freunden. Um 23 Uhr haben mich Pablo und JJ dann zum Flughafen gebracht, wo ich mich dann schweren Herzens von JJ verabschieden musste und mich im Flieger zum ersten Mal gefragt habe, ob es die richtige Entscheidung war, alleine weiterzureisen..
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LT ...aber dann kam ja Laura an und ich war nicht mehr alleine und alles wurde gut! ;)
Fio genau, es gibt ein Happy End ;)