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Unsere Einreise nach Panama war bisher die einfachste die wir hatten. Die Rucksäcke waren schon auf dem Gepäckband, Stempel in die Reisepässe und schon waren wir draußen.
Begrüßt wurden wir von einem der typischen tropischen Regenschauern Panamas. Wir machten uns auf die Suche nach dem Bus, der uns nach Panama City bringen sollte. Die Bushaltestelle lag ein wenig außerhalb, unterwegs wurden wir von zahlreichen Taxen angehupt, die wir alle mit gebrochenem Spanisch freundlich abwiesen. Schließlich fanden wir die Bushaltestelle und kurze Zeit später stiegen wir in einen abenteuerlich aussehenden angemalten Schulbus. Laute spanische Musik dröhnte uns entgegen und holpernd und hupend fing der Bus an sich durch den panamaischen Verkehr durchzuschlängeln. An einer Station die wir in der Nähe unseres Hostels vermuteten stiegen wir aus und machten uns auf die Suche nach dem schnellsten Weg dorthin. Die drückende Hitze die den Regen abgelöst hatte, erschwerte uns den kurzen Weg mit unseren schweren Rucksäcken um einiges, und auch, dass Fußgänger Ampeln in Panama scheinbar selbst bei vierspurigem, dichten Verkehr für überflüssig gehalten werden. Trotzdem kamen wir nach einer Viertelstunde (die sich viel länger anfühlte) im Hostel an und konnten endlich das schwere Gepäck ablegen. Recht schnell wurden wir in unser 4-Bett Zimmer geführt, das glücklicherweise schon frei war. Daraufhin machten wir erstmal ein Nickerchen, denn wir konnten beide auf dem Flug durch die Nacht nicht sonderlich gut oder viel schlafen. Danach kauften wir in einem kleinen Laden in der Nähe etwas fürs Abendessen und ein lokales Bier. Nach einer leckeren Gemüse-Reis-Pfanne saßen wir also noch am Pool, kühlten unsere Füße und genossen ein "Feierabend-Bier". Relativ früh gingen wir ins Bett an diesem Abend und hatten eine beinahe ungestörte Nacht, die lediglich durch die lautstarke Abreise unser zwei Zimmer Genossinnen um 5 Uhr früh gestört wurde.
Ein wenig später gab es dann zum Frühstück Pancakes, die sich jeder Gast selbst zubereiten darf. Duschen kann man in Panama übrigens überall nur mit kaltem Wasser. Zwar ist es draußen meistens eh so warm das eine kühle Dusche deutlich angenehmer als eine heiße wäre, aber trotzdem ist es doch ein wenig gewöhnunsbedürftig. Nach Frühstück und Dusche machten wir uns auf den Weg zum Meer. An der Promenade entlang liefen wir in die Richtung eines anderen Hostels was wir uns anschauen wollten um eventuell dort beim nächsten Stopp in Panama City zu schlafen falls es schöner sein sollte als das aktuelle. Angekommen stellten wir fest, das unseres den schöneren Pool sowieso eine ruhigere Lage hatte und beschlossen daher auch dort zu bleiben. Wir machten uns auf den Weg zurück ins Hostel und verbrachten den restlichen Tag nur damit uns auszuruhen und in einem größeren Supermarkt frisches Obst einzukaufen.
Unser 4-Bett-Zimmer war abgesehen von uns leer geblieben und wir beschlossen das Frühstück am nächsten Tag zu verschlafen und stattdessen unser Obst zu essen. Nach ein paar kleinen runden im Pool machten wir uns dann auf den Weg in die Altstadt, Casco Viejo. Der Weg führte wieder an der Strand Promenade entlang, diesmal in die andere Richtung. Zahlreiche Straßenverkäufer verkauften eisgekühlte Getränke, gegrilltes Fleisch oder Eis mit Sirup. Wir kamen an einem kleinen Hafen vorbei und durchquerten den Fischmarkt bevor wir in Casco Viejo ankamen. Der Kontrast zur neumodischen Großstadt war unverkennbar. Kleine enge Gassen statt mehrspurigen Straßen, kein lautes Gehupe mehr und bunte Häuserfacetten anstelle von verspiegelten Wolkenkratzern.
In der Altstadt gibt es zahlreiche kleine Restaurants, Kirchen und kleinere Supermärkte. Nachdem wir ein wenig herumgelaufen waren und uns eine Erfrischung gegönnt haben machten wir uns auf den Rückweg ins Hostel.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Isla Grande, in Colon.
Wir fuhren mit einem Uber zum großen Bus Terminal und versuchten dort irgendwie zu erklären wo wir hinwollten. Da in Panama kaum bis niemand englisch spricht, oder es überhaupt versucht stellte sich dies als relativ schwierig heraus. Trotzdem schafften wir es durch Zeichensprache, gebrochenes Spanisch und ein bisschen Glück zu verdeutlichen wohin wir wollten und wurden promt in einen Bus gesetzt von dem wir hofften das er in die richtige Richtung fuhr.
Glücklicherweise tat er das, sodass wir eineinhalb Stunden später in Sabanitas ankamen, und schon ging die Suche nach dem nächsten Bus los. Hier hatten wir allerdings nicht so viel Glück, wir wurden von Leuten hin und her geschickt als wir nach dem Bus fragten, wussten nicht wo oder wann der Bus fahren würde und zu allem übel regnete es auch noch in Strömen.
Nach einer Weile beschlossen wir uns geschlagen zu geben und nahmen ein Taxi, was uns zu einem wahrscheinlich komplett überteuertem Preis, nach La Guaira brachte. Als wir dort ankamen hatte es glücklicherweise aufgehört zu regnen und wir nahmen ein kleines Wassertaxi zur Insel und waren nach wenigen Minuten dort. Da die Insel nicht sonderlich groß war fanden wir relativ schnell das Hostel in dem wir reserviert hatten. Dort bekamen wir zu einem Sonderpreis ein Privat Zimmer wo wir uns erstmal ausruhten.
Das Hostel war ein wenig abseits vom Strand, hinter Häusern teilweise im Jungle gelegen. In einem überdachten Außenbereich könnte man in Hängematten entspannen, Dart spielen oder am großen, aus einem Stück Holz geschnitztem Tisch essen.
Am nächsten Tag fuhren wir mit den anderen Hostel Bewohnern auf eine kleinere Insel in der Nähe, die Isla Mamey. Die Insel gehörte einem reichen Mann, der nun vier Männer bezahlte um auf der Insel zu leben und diese sauber zu halten. Das ist auch dringend notwendig, denn die Bewohner Panamas haben absolut kein Gefühl für die Umwelt und lassen überall ihren Müll herumliegen.
Dadurch das die Männer aber dort immer aufräumten war die Insel trotz der vielen Besucher die vor allem am Wochenende vom Festland kamen relativ sauber. So verbrachten wir den Tag am Strand, erkundeten ein wenig die winzige Insel und wurden am Nachmittag von dem kleinen Wassertaxi was uns auch hin kutschierte wieder abgeholt. Auf dem Rückweg zur Isla Grande legten wir noch einen Zwischenstopp auf der "Monkey Island" ein. Dort fütterten wir die drei Affen die sich an uns heran trauten mit Kochschinken, den unsere Hostel Mitbewohner mitgebracht hatten. Am Obst waren sie nicht die Bohne interessiert.
Zurück auf Isla Grande aßen wir mit den anderen noch etwas in einem kleinen Strand Lokal. Danach ruhten wir uns ein wenig aus und gingen früh zu Bett.
Die restliche Woche verlief wirklich entspannt, und Entspannung war genau das was wir brauchten. Wir brauchten nämlich eine Pause vom ständigen herumreisen sodass wir es umso mehr genossen mal eineinhalb Wochen an einem Ort zu sein. Wie verbrachten die Zeit damit die Insel zu erkunden, wanderten an einem regenfreien Nachmittag durch den Jungle, über den Insel-Hügel, auf die andere Seite der Insel, auf der sich nämlich ein geschlossenes Hotelresort befand. Dort gab es einen schönen Strand und eine sehr gepflegte Anlage, denn der Hausmeister wohnte dort immernoch und hielt alles in Schuss.
Oft regnete es in unserer Zeit auf Isla Grande aber auch, Tropen Regen so stark wie man sich ihn vorstellt, so dicht, dass man das Festland nur noch erahnen kann. An solchen Tagen lagen wir einfach in einer der zahlreichen Hängematten, lasen Bücher oder genossen einfach das Nichts-Tun. Wir machten auch einen Spaziergang zum Aussichtspunkt der Insel, der sich am anderen Ende von Isla Grande befand. Leider konnte man nicht sonderlich viel sehen, da beinahe die gesamte Fläche um die kleine Aussichtsplattform zugewachsen war. Man hätte noch auf einen kleinen Leuchturm aus Metall klettern können, allerdings sah dieser nicht sonderlich vertrauenswürdig aus und auch die drückende Hitze half uns bei der Entscheidung, sodass wir zurück zum Hostel gingen, ohne das wacklige Teil zu erklimmen.
Am Wochenende wurde es im Hostel richtig voll. Zuvor waren wir fast die einzigen Gäste gewesen, abgesehen von einzelnen Personen, die nur ein oder zwei Nächte blieben. Am Wochenende waren aber fast alle Zimmer voll belegt, sodass am Sonntag wieder eine Tour zur Isla Mamey stattfand, die wir zu einem Sonderpreis erhielten. Für 5$ pro Person fütterten wir also wieder Affen, ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen auf der kleinen Karibik Insel und fuhren diesmal zusätzlich noch mit dem Boot durch einen Mangrovenwald, der aufgrund seiner Tunnelform und dem romantischen Lichteinfall auch "Tunnel of Love" genannt wurde. Hier sahen wir noch einen Affen, eine andere Art als die Bewohner der Affen-Insel, dieser war nämlich ganz klein und hatte helles Fell, und huschte über unseren Köpfen durch den Wald.
Die letzten beiden Tage auf Isla Grande entspannten wir uns noch, bevor wir uns wieder ins Wasser Taxi setzten um dieses Mal wirklich den Bus am Festland zu kriegen (da es die Endstation war konnten wir ihn quasi gar nicht verpassen). Bezahlt wird in diesen verrückten Bussen übrigens erst beim aussteigen. Die einstündige Fahrt nach Sabanitas kostete uns pro Person nur 2,50$. Anfangs war der Bus noch super voll mit Familien die sich zu fünft in einer Bank stapelten und zahlreichen Schülern in Uniformen auf dem Weg zur Schule. Nach einer Weile leerte sich der Bus aber, sodass wir Sitzplätze ergattern konnten. In Sabanitas wussten wir Gottseidank wo der Bus nach Panama City fahren würde, sodass wir nach kurzer Zeit im nächsten Schulbus saßen. Nachdem wir die Rucksäcke einigermaßen verstaut hatten und der Busfahrer uns vermitteln wollte das wir für unsere Rucksäcke auch als Personen bezahlen müssten ging es Richtung Panama, und bezahlen mussten wir letztendlich wirklich noch für einen der Rucksäcke, da er einen Platz im Bus besetzt hatte (einen umgedrehten Eimer am Ende des Busses). Trotzdem waren die insgesamt 8$ immernoch ein annehmbarer Preis.
Endlich zurück im Hostel in Panama City genossen wir erstmal wieder ein wenig die Zivilisation. Es war zwar wunderschön auf der Insel gewesen, aber eine Dusche mit Duschkopf anstatt nur einem dünnen Rohr aus dem ein dicker Wasserstrahl kommt ist doch schon angenehmer, und auch das keine Einsiedlerkrebse mehr plötzlich vor der Tür herumkrabbelten oder hunderte von Krebsen in ihren Sandlöchern im Garten verschwanden wenn man ins Bad ging. Allerdings vermissten wir ein bisschen die beiden kleinen Gekkos die in unserem Badezimmer gewöhnt hatten und fleißig Mücken und spinnen fraßen.
In unserem Hostel Zimmer was wir auch zuvor bewohnt hatten ruhten wir uns erstmal von der Anreise aus. In der folgenden Woche verbrachten wir die Tage damit in Shopping Malls zu gehen, oder am
Hostel Pool in der Sonne zu liegen. Die Zeit verging rasend schnell, sodass es schon bald so weit war: Felipes großer Tag!
An Felipes Geburtstag wachten wir früh auf, damit Felipe mit seiner Mama FaceTimen konnte und wir noch entspannt ein schönes Geburtstagsfrühstück haben konnten, es gab leckere Pancakes und Toast. Außerdem überraschte Gesa Felipe noch mit einem Schokogeburtstagskuchen und einem Geschenk, ein wunderschönes Zippo, sehr praktisch wenn man unterwegs ist. Danach packten wir unsere Sachen und liefen zum nahegelegenen Hard Rock Hotel wo wir uns für die kommende Nacht einquartiert hatten. Dort angekommen wurde Gesa überraschender Weise in den Spa gebracht und verwöhnt. Währenddessen wartete Felipe auf das Zimmer, da sich nach zwei Stunden immer noch nichts getan hatte beschloss er ein fünftes Mal eingehender nachzufragen, worauf man sich einigte das wir ein eine Suite im 30. Stockwerk mit spektakulärem Blick über die Bucht ohne Aufpreis zur Verfügung gestellt bekommen würden. Diese lies dann noch 20min auf sich warten aber das war es wert. Kurz darauf holte Felipe Gesa aus dem Spa ab und er Skypte mit seinem Papa. Danach machten wir uns frisch (erste warme Dusche seit ca. 3 Wochen) und gingen zum Abendessen ins Hard Rock Cafe. Als wir dort ankamen erfuhren wir das bis neun Uhr Happy Hour für Drinks sei und das noch eine Liveband Spielen würde. Es war eine super Stimmung und wir aßen soviel das wir fast platzen. Am Ende kamen die Kellner noch alle zu unserem Tisch und sangen eine spezielle Version "Happy Birthday" und überreichten Felipe ein Gebutstagseis. Wir bezahlten und gingen zurück ins Hotel wo wir nur noch ins große Bett fielen und kurz darauf einschliefen. Am nächsten Tag standen wir recht früh auf, duschten und stürmten das leckere Frühstücksbuffet. Danach ging es zum Pool wo wir ca. 1h verbrachten und dann auscheckten. Zurück in unserem Hostel packten wir unsere kleinen Rucksäcke da wir am nächsten Tag auf die San Blas Inseln fahren wollten. Als wir fertig waren mit packen gingen wir früh ins Bett, da wir im 5:30 morgens abgeholt werden sollten.
Das klappte auch super und so wurden wir über eine Straße, die einer Achterbahn glich zum "Hafen" gefahren wo wir mit einem Wassertaxi auf die Insel Ina (Narasgandub bibbi) fuhren. Der Weg dahin war traumhaft erst durch den Jungle auf einem Fluss und dann aufs offene Meer, wir sahen traumhafte Inseln mit weisen Sandstränden und himmelblauen klaren Wasser. Und so unserer Überraschung tauchten auch noch keine 3m vom Boot entfernt Delfine auf und spielten in den Wellen unseres Bootes. Ca. 20min später kamen wir bei unserer Insel an, sooooo schön. Kurz darauf wurde uns unsere kleine Bambushütte mit Sandfußboden gezeigt. Wir hatten die ganze Zeit stahlenden Sonnenschein und konnten super Schnorcheln, in der Hängematte liegen, lesen und eine Kokosnuss trinken. Auf der Insel fiel uns dann auf wie gut das Nationalgetränk von Panama eigentlich ist, Cola-Rum ;)
Am dritten Tag machten wir einen Trip zu zwei Inseln die ca 10min mit dem Boot weg waren und sahen sehr viele Seesterne. Leider war nun das Glück vom strahlenden Sonnenschein vorbei und die Schleusen des Himmel öffneten sich, was für ein unglaublicher Tropenregen und so regnete es den ganzen Abend und am nächsten Morgen. Dadurch verspätete sich unser Boot zurück da man bei diesem Regen keine 10m sehen konnte.
Endlich war es so weit und wir würden in Müllsäcke gesteckt und saßen unter einer Plastiktischdecke während der Regen auf uns einhämmerte und jedes nicht eingepacktes Stück sofort durchnässt wurde. Wir waren heilfroh, komplett durchnässt und fast erfroren als wir ankamen und netterweise in ein Auto mit der kältesten Klimaanlage die wie jemals hatten verfrachtet wurden. Zurück im Hostel versuchten wir uns aufzutauen und überlegten uns womit wir die kommenden drei Tage bis zu unserem Flug nach Rio verbringen würden. Der Plan sah so aus: waschen, Postkarten und Blog schreiben, Brasilien planen und noch einmal in die wunderschöne Altstadt von Panama zu gehen. Wie gesagt so getan und die Zeit verging wie im Flug. Da standen wir nun an unserem Abflugtag. All unsere Sachen verstaut in unseren Rucksäcken und bereit abzufliegen. Wie bestellten ein UBER welches uns zum Flughafen brachte. Wir checkten ein und alles funktioniert reibungslos und wie wir vorher schon gemerkt hatten ist bei Copa Airlines immer die beste und fröhlichste Stimmung. Es ging weiter durch die Kontrollen und wir waren viel schneller als gedacht am Gate und bereit das Land zu verlassen.
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