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Von Süd nach Nord - Geschichte hautnah erleben
Vom Badeparadies Krabi verabschieden wir uns schon nach ein paar Tagen. Von Railey geht es mit dem Longtailboot erstmal nach Krabi aufs Festland, mit dem Bus weiter nach Surat Thani und dann per Nachtzug nach Kanchanaburi (mit kurzem Zwischenstopp zum umsteigen). Eine ganz schön lange Fahrt, die sich allerdings lohnt.
In Kanchanaburi angekommen erwartet uns eine nette Stadt am Fluß, der berühmte Tigertempel, eine völlig andere Landschaft und eine Reise durch die Zeit. Mit zwei gemieteten Rollern machen wir mit Ramon die Gegend unsicher. Der Tigertempel, mittlerweile sehr touristisch aufgebaut, ist trotzdem eine schöne Erfahrung. Wir kommen den Tigern so nahe wie sonst nirgends. Fotosession und kuscheln mit einem Tigerbaby sind angesagt. Auch viele andere Wildtiere haben ihre Heimat im riesigen Gelände gefunden, Wildschweine, Hirsche, Ponys, Wasserbüffel etc.
Traurige Berühmtheit hat die Stadt durch die Brücke am Kwai erlangt, die an sich nichts Besonderes ist, aber durch die Geschichte doch sehr interessant. Wir holen uns einige Informationen zum II. Weltkrieg und dem Bau der "Deathrailway" im Museum, um uns dann später den "Hellfire Pass" anzusehen, der ein ganzes Stück von der Stadt entfernt ist. Dieser Teil ist jedoch der Berühmteste der Eisenbahnstrecke zwischen Thailand und Burma, da die Gefangenen hier in 18-Stunden Schichten barfuß, mit einem Lendenschurz bekleidet, völlig ausgehungert und viele dazu noch krank, die Eisenbahn durch den Berg getrieben haben. Bei einer Wanderung entlang der Schienenstrecke (es sind nur noch bruchstücke davon auf dem Weg erhalten) versuchen wir uns die gräßlichen Arbeitsbedingungen vorzustellen.
Es geht mit dem Zug weiter nach Bangkok, wo wir einen kleinen Zwischenstopp einlegen, um von da aus nach Ayutthaya, der ehemaligen Königshauptstadt, weiterzufahren und uns von Ramon zu verabschieden, der wieder zurück nach London fliegen muß. Hier erwarten uns viele alte Tempelruinen aus einer längst vergangenen Zeit und zufällige, sehr nette Thai-Bekanntschaften in einem Restaurant. Einer von ihnen ist Flugbegleiter bei der Thai Airways und verbringt seinen freien Tag mit uns. Er fährt uns ins 40 Min. entfernte Lopburi, der Affenstadt. Wir freuen uns natürlich sehr über diese ungewohnte Erfahrung, dass in diesem Fall nicht wir die Geldbringenden in Thailand sind, sondern auch einmal ein Thailänder mit Vergnügen etwas für uns tut. Auch eine schöne Sache!
In Lopburi verbringen wir nur einen Nachmittag, die Affen sind überall, nachts auch in den Tempelruinen. Wirklich ein Spaß ihnen beim turnen durch die Stadt zuzusehen. Was nicht Niet- und Nagelfest ist, wird einfach von der frechen Bande eingenommen.
Von Lopburi aus geht es dann ebenfalls wieder mit dem Nachzug endgültig ganz in den Norden hoch, nach Chiang Mai. Die wuselige, von Bergen umgebene Stadt wartet mit unzähligen Tempeln und leider 3 Tagen schlechtem Wetter auf. Der Regen verordnet uns eine Zwangspause, die wir ohnehin gerne einmal eingeplant hätten. So verbringen wir mehr Zeit in Chiang Mai als geplant, aber was soll's, das ist eben das Schöne, wenn man keinen wirklichen Plan hat, dass es einfach keine Rolle spielt. Wir leihen uns einen Roller aus und fahren zu einem der wichtigsten Tempel Thailands, dem Wat Doi Suthep, der mitten in den Bergen liegt. Wunderschön! Die Rundfahrt führt uns noch durch ein Hmong Dorf und weiter kreuz und quer durch die grüne und üppige Berglandschaft.
Es wird Zeit die Rucksäcke zu packen - ab nach Pai, einem kleinen verschlafenen Hippie-Örtchen am Pai-River. Auch hier leihen wir uns ein Moped aus und erkunden die Gegend um den kleinen Ort. Die Landschaft hat sich verändert, auch wenn Chiang Mai nur 130 km entfernt liegt. Hier ist alles sehr trocken und die Reisfelder sind leider bereits abgeerntet. Im Moment ist Knoblauch an der Reihe, der auf die LKW's getürmt wird und seinen Duft weit verbreitet. Wir fahren so weit in den Norden, dass wir noch 28 km von der Grenze zu Burma entfernt sind. Leider haben wir keinen Pass dabei...
Die Zeit vergeht wie im Flug, noch 5 Tage, dann läuft unser Thailand-Visum ab und wir werden über die Grenze nach Laos weiterziehen. Morgen geht es erstmal um 5.30 Uhr mit dem Minibus in 6 Stunden nach Chiang Rai, was sich in Grenznähe befindet. Wir werden sehen, was uns da erwartet und wieder berichten.
Viele Grüße nach Hause und bis bald!
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