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Die Zeit läuft...
Nachdem uns Melbourne einen so tollen Aufenthalt bereitet hat geht's weiter entlang der Küste von einem schöneren Strand zum nächsten. Wir übernachten auf einem freien Campingplatz direkt am Strand und lernen eine sehr nette Australische Familie kennen. Diese haben am Nachmittag Muscheln gesammelt und überlassen uns einige davon, um damit Spaghettie Vongole zu kochen. Die Freundlichkeit der Leute hier ist einfach wirklich kaum zu toppen! Wir organisieren einen Behälter und nehmen die Muscheln im Meerwasser mit, damit sie am nächsten Tag noch schön frisch sind.
Ein strahlender Tag führt uns in den Promotory Nationalpark in dem uns nichts anderes als einsame Strände und eine unglaubliche Landschaft erwarten. Wir verbringen einige Stunden am Strand und am Abend suchen wir uns ein schönes Plätzchen um die ergatterten Muscheln zu kochen. Wir haben wirklich selten so gut gegessen und ein frecher Papagei, der sich einfach auf meinen Arm setzt und mit mir aus dem Teller ißt, hat sich wohl dasselbe gedacht. Unglaublich, was man hier alles erlebt!
Wir wollen über die Great Alpine Road in Richtung Canberra fahren, aber leider schlägt das Wetter um und die Sicht in den Bergen ist sehr schlecht. Berge haben wir zu Hause selber mehr als genug, daher entscheiden wir uns die Küstenstraße weiter zu fahren. In Bermagui, einem kleinen Örtchen, haben wir riesiges Glück und ein paar Walgruppen ziehen sehr nahe an einem Aussichtspunkt an uns vorbei. Faszinierende Geschöpfe und wir hoffen einfach nur, dass es diese Wale schaffen an der Japanischen Küste vorbei zu kommen. Wie traurig!!
Nicht weit von Bermagui liegt Tilba Tilba, ein kleiner Ort umgeben von grünen Hügeln. Hier ist alles wie aus einer Filmkulisse, alte Häuser wunderschön restauriert und gepflegt. Ein unwirklicher Touristenort, der einen verzaubert.
Wir haben schon vor ein paar Wochen Kontakt mit Carmen Hassler aufgenommen, einer Götznerin, die nach Australien geheiratet hat. Sie wohnt mit ihrem Mann Ken auf einer Schaffarm in Wallendbeen, ca. 1,5 Stunden von Canberra entfernt. Wir verlassen die Küste und Roadie kämpft sich bergauf in Richtung Farm. Unterwegs passieren wir die sympathische Stadt Yass, wo gerade ein Rodeo stattfindet. So einen Zufall können wir natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen und wir melden uns bei Carmen, dass wir doch etwas später als geplant bei ihr zu Hause eintreffen werden. Das Rodeo ist einfach fantastisch, genau wie wir uns das vorgestellt haben, mit Barrell-Race, Lasso werfen, Steer Wrestling, Bull-ride und allem drum und dran. Wir verbringen 6 Stunden auf dem Rodeo, die Atmosphäre hält uns einfach gefangen und so kommen wir erst abends um neun bei Carmen und Ken in Wallendbeen auf ihrer Farm "Old Nubba" an.
Die beiden sind ein tolles Paar und empfangen uns mit dieser unglaublichen Gastfreundlichkeit, die wir überall in Australien erleben durften. Unser Plan ist 2 oder 3 Tage hier zu bleiben, schlußendlich bleiben wir jedoch 2 Wochen. Wallendbeen liegt ca. 25 km von Young, der Kirschenhauptstadt Australiens, entfernt. Hier beginnt gerade die Erntesaison und wir schaffen es einen Kirschenpflückerjob zu ergattern. Wir halten 3,5 Tage bei über 30 Grad durch, aber die Arbeit ist unglaublich hart und dafür relativ schlecht bezahlt. Ken bietet Elias an bei ihm auf der Farm mitzuhelfen und dabei Geld zu verdienen, was er gerne annimmt und was ihm auch wirklich Spaß macht. Seine Eltern, die nicht weit entfernt ebenfalls eine Farm bewirtschaften geben mir einen Job in ihrem riesigen Garten. Wir haben es toll erwischt, können endlich etwas Geld verdienen und nebenbei noch erleben, wie es auf einer Schaffarm zugeht. Wir sortieren Lämmer aus, die zum Schlachter gehen und Ken entdeckt dabei noch 5 Schafe, die die Schafscherer, die vor einem Monat hier waren, übersehen haben. Unser Glück, wir können so live sehen, was für ein harter Job es ist die Schafe von ihrer Wolle zu befreien und Ken lässt uns auch einmal probieren. Gar nicht einfach! Und dabei schafft ein Berufsschafscherer ca. 200 Schafe pro Tag - eine wahre Knochenarbeit!
Hier wird alle Arbeit mit dem Quad erledigt und die Hunde geben ihren Teil dazu die Schafe zusammenzutreiben. Faszinierend zu sehen, wie sie zusammenarbeiten und wieviel Spaß ihnen diese Aufgabe macht.
So lernen wir wieder viel Neues und verbringen eine gute Zeit mit Carmen und Ken und seinen tollen Eltern, die uns ebenfalls willkommen heißen, als ob sie uns schon ewig kennen würden. Wir hoffen alle nächstes Jahr im Sommer eventuell in Götzis wieder zu treffen und etwas von der Gastfreundschaft zurück geben zu können. Wir können uns im Moment jedenfalls nur wieder herzlich Bedanken und Carmen viel Glück mit ihrem Baby wünschen, das derzeit unterwegs ist!
Übrigens, kaum erwähnenswert, ein Tagesausflug führt uns nach Canberra, aber die Stadt hat außer dem Parlament wirklich nichts Besonderes. Naja, aber zumindest gesehen haben sollte man die Hauptstadt, die immer wieder vergessen wird. :-)
Und nun? Die Zeit läuft und wir haben noch ca. 2,5 Wochen in Australien. Von Wallendbeen sind wir an Sydney vorbei wieder hoch nach Taree gefahren, zu Kevin. Auf seiner Farm haben wir schon 3 Wochen verbracht, wo ich gelernt habe Rinder mit dem Pferd zu treiben. Er hat uns angeboten am Ende unserer Zeit noch einmal herzukommen, das Auto zu checken, bevor wir dieses verkaufen und wieder etwas mitzuhelfen. Dieses Angebot haben wir gerne angenommen und so sitzen wir bei 30 Grad auf der Verandah, erfreuen uns an den Papageien für die immer Sonnenblumenkerne gestreut sind und haben endlich Wobbly, das Wallaby-Baby wieder, der zum frechen Teenager geworden ist.
Wir geniessen unsere restliche Zeit, hoffen noch auf ein paar schöne Tage in Sydney und auf einen guten Autoverkauf!
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