Profile
Blog
Photos
Videos
Ländle-Ersatzfamilie, Australische Freunde und Traumfarm gefunden
Elias, Roadie und ich haben so einiges erlebt in letzter Zeit - Roadie etwas weniger, Elias und ich etwas mehr.
Wir haben die angekündigte Farm außerhalb vom kleinen Ort Chinchilla erreicht, sind jedoch letztendlich nur 5 Tage da geblieben. Die Familie war zwar sehr nett, allerdings was Arbeit und Haushalt betrifft gelinde gesagt ein bisschen unmotiviert. Die paar wenigen Tiere waren schnell versorgt, morgens und abends füttern und das war's dann auch schon. Laura, eine Amerikanerin, die Fred (ehemals Franzose) übers Internet kennengelernt hat (ja, solche Geschichten gibt es wirklich - beim online-zocken kennengelernt und schlußendlich geheiratet, ist sie mit ihrer Tochter nach Australien gezogen), hat in der Woche in der wir auf der Farm waren für die Feuerwache voluntär gebacken und Essen gekocht, um schlußendlich alles auf einer Auktion zu verkaufen, was der Feuerwehr wieder etwas Geld einbringen soll. So habe ich meine Tage in der Küche der Feuerwache zugebracht, allerdings mit mehr Pausen als wirklich etwas tun. Elias hat derweil Kevin, einem älteren mit Fred befreundeten Mann, beim Umzug geholfen, was uns immerhin einen Dachträger für Roadie und ganz tolle Western-Boots für mich eingebracht hat.
Nachdem Elias auf der Farm Roadies etwas verschobene Brille (=Bullbar) reparieren konnte - die beiden Vorbesitzerinnen hatten leider einen Auffahrunfall - haben wir dann sehr bald entschieden, dass es besser ist weiterzufahren und keine längere Zeit mehr in diesem nicht so ganz aufgeräumten und unmotivierenden Haushalt zu verbringen (siehe Fotos).
Somit sind wir nach Brisbane weiter gefahren, wo wir unsere Ländle-Ersatzfamilie gefunden haben. Wir hatten schon seit einigen Wochen Kontakt mit der Tante unseres guten Freundes Philipp, die mit ihrem Mann Toni und den 3 Kindern vor gut 20 Jahren nach Brisbane ausgewandert ist. Die beiden haben sich hier jeweils ihre eigene Firma aufgebaut und die heute erwachsenen Kinder sind mittlerweile aus dem wunderschönen Haus ausgezogen. Sylvia und Toni haben uns mit offenen Armen aufgenommen und wir haben ein tolles Zimmer mit einem richtigen Bett bekommen! Bei dieser Familie durften wir wiederum die Gastfreundschaft kennenlernen, die uns in diesem Land immer wieder fasziniert und wir haben uns wirklich daheim gefühlt. Vielen Dank ihr beiden!
Brisbane selber ist ebenfalls eine tolle Stadt mit vielen Parks, einem übersichtlichen Zentrum und vielen Sportmöglichkeiten. Am Fluß gibt es eine lange Felswand die über Kletterrouten verfügt, was Elias natürlich besonders gefallen hat, daneben ein Fußgänger- und Radweg. Im Zentrum haben wir sogar einen deutschen Bäckerei- und Metzgerei-Stand gefunden, wo wir Laugenbrezel und Landjäger bekommen haben. Den Landjäger haben wir dann bei den Auswanderern daheim mit original Lustenauer Senf essen können. Ja, es gibt wirklich kaum etwas von zu Hause, das wir im Ausland noch nicht gefunden hätten! :-)
Obwohl wir uns in Brisbane sehr wohl fühlen wird es trotzdem Zeit ca. 60 km nach Tamborine weiterzufahren. Hier wohnen unsere Australischen Freunde - ein Päärchen, das wir im Northern Territory in einem Pub unterwegs nach Alice Springs kennengelernt haben. Wir hatten einen tollen Abend zusammen im Pub, haben ein bisschen geplaudert und Mail-Adressen ausgetauscht, damit wir uns melden, wenn wir nach Brisbane kommen. Die beiden haben uns eingeladen solange wir möchten bei ihnen zu bleiben. Dieser Einladung sind wir gerne gefolgt - wir haben per mail angekündigt, dass wir am nächsten Tag kommen möchten - Antwort darauf: "kein Problem, wir freuen uns sehr, sind bis ca. 4 Uhr bei der Arbeit, lassen aber das Tor und die Hintertüre zum Haus offen - macht es euch gemütlich und fühlt euch wie daheim".
Bitte liebe Europäer, schneidet euch eine Scheibe davon ab - wir haben Adelaide und Damion gerade mal ein paar Stunden aus einer Bar gekannt und die beiden empfangen uns so! Einfach unglaublich, was für tolle Leute man trifft, wenn man so in der Welt unterwegs ist. Die beiden haben uns bekocht, uns sogar zum Essen im Restaurant eingeladen und haben unseren Trip noch unvergesslicher gemacht, als dieser ohnehin schon ist.
Vom Standort Tamborine aus haben wir den Tamborine-Mountain erkundet, wo es ein paar nette Wanderwege gibt UND das Kuckucks-Nest. Dies ist ein Geschäft in einem traditionell bayrischen Haus, welches Kuckucks-Uhren und anderen Krims-Krams verkauft und was wir noch gefunden und gegessen haben - Manner Schnitten!! (Almdudler hätte es übrigens auch noch gegeben) :-D
Gibt es jetzt immer noch jemanden von daheim, der uns weis machen möchte, dass man im Ausland nicht alles kaufen kann, was es im Ländle gibt? Außer Freunde und Familie - alles da!!
Tamborine liegt ca. 40 Min. vom berühmten Surfers-Paradise entfernt, was wir ebenfalls von diesem Standort aus noch erkunden. Surfers Paradise kommt Miami gleich - ein langer, wunderschöner Strand, Hochhäuser, teure Boutiquen und aufgeblasene Männer und Frauen. Diese Stadt ist recht schnell gesehen und so verabschieden wir uns nach ein paar lustigen und sehr netten Tagen aus Tamborine und von Adelaide und Damion.
Unser Weg führt uns weiter nach Byron Bay, genauer gesagt ins ca. 20 Min. entfernte Newrybar, wo wir für 1 Woche auf eine Traum-Pferdefarm arbeiten gehen. Die Farm liegt inmitten von grünen Hügeln, kleinen Seen und unendlichen Macadamia-Plantagen. Wir verbringen eine Woche mit einer netten Familie, die aus Candy, ihrem 20-jährigen Sohn Sam und ihrer 11-jährigen Tochter Anna besteht. Die Tage füllen sich mit Pferde füttern, putzen und reiten, Gartenarbeiten, Küchendienst, riesige Bäume etwas stutzen und Freizeit am Strand oder bei Spaziergängen mit den Hunden zu verbringen. Auf der Farm feiere ich auch meinen Geb., an welchem mir Sam einen wunderschönen Ausritt schenkt, Anna und ihre Freundin einen Kuchen für mich backen und mir etwas vortanzen, mit Elias gehts abends nach Byron Bay zum essen, wo noch eine tolle Band spielt und am Ende gibt es einen Nachtspaziergang am Strand. Dieser Tag hätte wirklich nicht besser sein können!
Aber wie das auf einer Reise eben so ist - es muss immer weiter gehen - und so befinden wir uns schon wieder auf der Straße und es geht immer weiter stetig in Richtung Süden. Sydney ist nicht mehr allzuweit, eine andere Farm ev. ebenfalls - heute wissen wir noch nicht, wo es uns morgen hintreibt und genau das macht Reisefieber aus!
- comments