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On the Move
Während ich diesen Bericht schreibe sitzen wir in Kampong Thom, Kambodscha. Wir sind seit 3 Tagen über der Grenze und leider hat uns dieses Land bislang nicht soviel Glück gebracht, aber dazu später. Seit dem letzten Bericht und Kambodscha liegen schließlich noch einige Orte dazwischen, die uns wiederum tolle Eindrücke gebracht haben.
Die wunderbare Stadt Luang Prabang haben wir eher ungern verlassen, sind aber mit dem Bus schlussendlich weitergefahren nach Vang Vieng. Der kleine Ort ist umgeben von Bergen und liegt direkt am Fluß. Hier haben wir eine 14 km Wanderung (hin und retour) an eine wunderschöne Quelle (Blue Lagoon) gemacht und haben festgestellt, dass wir außer noch einem älteren Mann, die einzigen waren, die diese Strecke zu Fuß gemeistert haben. Das glasklare, blaue Wasser hat viele Touristen angelockt. Wir verbringen den Nachmittag mit baden im ziemlich kalten Wasser.
Beim Abendessen in Vang Vieng entdecken wir zufällig, dass es möglich ist, einen Teil der Strecke bis zur Hauptstadt Vientiene, die unser nächstes Ziel sein wird, per Kajak zu fahren. Da wir schon unzählige Stunden im Bus verbracht haben, eine willkommene Abwechslung. Die Kajakfahrt ist unglaublich schön, wir fühlen uns wie Indiana Jones.
In Vientiene gibt es für eine Hauptstadt nicht besonders viel zu sehen, aber wir warten auf den 16. April, den Buddhistischen Jahreswechsel, der mit dem sogenannten Wasserfest begangen wird. An diesem Tag kommt keiner trocken durch die Straßen, es ist Brauch, dass sich die Leute gegenseitig mit Wasser anspritzen, entweder per Wasserpistole oder gleich mit einem ganzen Kübel. Das Fest dauert 3 Tage, manche feiern auch einfach länger weiter. Vor allem auf dem Land, die scheinen derzeit einfach nichts anderes zu tun zu haben.
Von Vientiene geht es weiter nach Thae Kaek, wo wir uns einen Roller ausleihen und die 180 km entfernte Kong Lor Höhle anpeilen. Ein paar Stunden und einen platten Reifen später erreichen wir endlich unser Ziel. Dies sollte eigentlich ein friedlicher Ort sein, allerdings haben wir nicht bedacht, dass wir noch immer in den Songkran Feiertagen stecken und hier ein riesen Fest mit Liveband mitten im Wald abgeht (wer diesen Müll wohl wieder aufräumt??). Nichtsdestotrotz können wir uns ein Boot mieten und der Fahrer bringt uns durch die 7 km lange Höhle, die nur per Boot durchfahrbar ist. Der Ausflug hat sich gelohnt, die Höhle ist einfach spektakulär! Sie führt duch den gesamten Berg, wo wir auf der anderen Seite eine kurze Erfrischungspause einlegen, bevor wir durch den langen, stockdunklen Tunnel, der nur von den Lampen unserer beiden Begleiter beleuchtet wird, wieder zurück fahren.
Weiter geht's von Pakse aus, wo wir uns wieder ein Moped ausleihen und das Bolaven Plateau erkunden, auf dem die meisten Kaffeeplantagen in Laos zu finden sind. Leider erwischen wir einen etwas schlechten Tag, denn dieser endet in strömendem Regen. Ebenfalls von Pakse aus machen wir am Tag darauf einen Ausflug nach Champasak, um uns die Wat Phou Champasak Ruinen anzusehen. Diese wunderschöne Tempelanlage stammt etwa aus derselben Zeit wie Angkor Wat, nur dass hier kaum Touristen zu finden sind.
Nachdem wir in diesen Tagen unzählige km gefahren haben geht es weiter auf die 4000 Islands, die ganz im Süden liegen, genau gesagt auf die Khong Island, die größte der vielen Inseln, die vom Mekong umgeben werden. Hier erwartet uns nichts außer Ruhe - es ist einfach wunderschön! Wir leihen uns ein Fahrrad aus, umrunden die Insel und fühlen uns wie Prominente, weil uns wirklich jeder zuwinkt und uns begrüßt.
So geht unsere Reise durch Laos zu Ende und die Route führt uns weiter über die Grenze nach Kambodscha. Wir übernachten in Stung Treng, wo wir uns ein Moped ausleihen wollen, um ins 160 km östlich davon gelegene Ban Lung zu fahren. Hier soll man in einem wunderschönen Vulkansee, der von Dschungel umgeben ist, baden können. Und dann die Ernüchterung - im 24.000 Seelen Ort Stung Treng gibt es kein einziges Moped auszuleihen... Wir können es kaum glauben, entscheiden uns dann aber direkt mit dem nächsten Bus weiterzufahren, da es hier ansonsten nun wirklich gar nichts zu tun gibt.
Wir wollen in Kompong Cham aussteigen, Ankunftszeit soll ca. um 18.00 Uhr (nach 6 Stunden Fahrt) sein. Um halb fünf machen wir irgendwo Halt, wo ein paar Fahrgäste nach Siem Reap umsteigen, und ich frage den Fahrer, wo wir sind, wie lange es noch dauert bis Kompong Cham und er meint, oh, da sind wir schon vorbei... Was nun? Wir drängen uns in den Kleinbus, der nach Siem Reap weiterfährt und lassen uns stattdessen in Kompong Thom rausschmeissen. Nachdem wir einen Unfallort mit 2 Toten am Straßenrand passieren und einen platten Reifen davonziehen, kommen wir irgendwann dann doch noch in diesem Ort an.
Unser Plan für heute, Moped ausleihen und die Gegend erkunden - nur leider, am Vormittag hat es geregnet! Aber zumindest macht es die Hitze erträglicher, lange kann es nicht dauern, bis die Sonne wieder da ist. Wir hoffen, dass dieses Land in Zukunft etwas freundlicher mit uns ist. :-)
Jedenfalls zu guter Letzt, unser Laos Fazit:
- unglaublich nette und freundliche Menschen
- den Mekong stetig an der Seite bedeutet er das Leben in diesem Land
- um 22.00 Uhr herrscht Sperrstunde, egal wo man sich gerade befindet
- Reisfelder, Kaffeeplantagen, Wasserbüffel, unzählige Tiere auf der Straße
- negativ aufgefallen ist uns der viele Müll, der einfach überall an den Straßenrand geworfen wird, und das kann sich wohl auch nicht so schnell ändern, da die Kinder von den Erwachsenen nichts anderes lernen
- viele Waldrodungen um diese Zeit des Jahres, die Rauchschwaden über das ganze Land verteilen
- ein erschreckender Fakt: Laos ist das meistbebombte Land auf der ganzen Welt und noch heute liegen unzählige Bomben, die nicht hoch gegangen sind, irgendwo in der Natur
- tolle Märkte, viele Farben, gutes Essen
- faszinierende Landschaften
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