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Gestern morgen ging es los nach Cuenca. Der Quito in Flughafen ist der Witz...total klein und alles super veraltet. Mir hat nicht mal jemand meine Wasserflasche am Sicherheitscheck abgenommen. Der Flug war recht kurz, aber man hatte eine super Aussicht. Über den Wolken war es total sonnig und man konnte einige Berge und Vulkane sehen. Total beeindruckend... alles noch viel höher und extremer als in Schottland und das war ja schon wunderschön. Ich versuche mal ein Fotoalbum hier zu eröffnen. Das kann man dann unter Fotos oben finden... mal sehn ob's klappt.
Am Flughafen empfingen mich Margarita und ihre Tochter Lorena und wir fuhren mit dem Taxi zu ihnen nach Hause. Wir waren sicher 20 Minuten unterwegs und zahlten gerade mal 3 US-Dollar... ich will nicht wissen, wie sich mein Taxifahrer am ersten Abend in Quito ins Fäustchen gelacht hat, als ich ihm für die 10 Minütige Fahrt wie verlangt 10 US-Dollar gab. Aber es war spät, ich war müde und in meinem Guide stand zwischen 5 -12 US-Dollar seien normal. Egaaaal :-) Das Wetter war super, die Sonne schien und generell sah Cuenca viel schöner aus, als Quito. Die beiden leben in einem großen Haus mit sehr vielen Zimmern. Hier lernte ich dann auch die kleine Pekinesin Valentina und die deutsche Austauschschülerin Luisa kennen. Luisa ist meine Rettung... wenn sie nicht hier wäre, würd ich mich echt nicht so wohl fühlen. Es tat sooo gut, endlich mal wieder persönlich mit jemandem Deutsch reden zu können. Mein Zimmer ist ganz nett, hab auch ein eigenes Bad. Dennoch stört es mich momentan noch sehr, dass die Standards hier ganz andere sind. Ich als kleiner Hygienefreak hab da echt mit zu kämpfen... Aber ich denke daran kann ich mich gewöhnen. Im Bad fehlt das Licht, Staub gewischt wurde hier schon lange nicht mehr und überall sind Hundehaare... Zum Glück scheint der Hund keine Milben zu haben, denn bisher hab ich noch keine allergische Reaktion. Immerhin etwas... :-)
Nachdem ich angekommen war sind Luisa und ich auch gleich los... Carnaval in Gulaceo... Zur Fastnachtszeit fliehen die Leute alle aus den Städten an die Küste... Denn hier ist es brauch eine große Wasserschlacht zum carnaval zu veranstalten. Gualaceo ist ein Dorf an einem Fluss um den herum ein großes Fest statt findet. Ich war sehr gespannt... kaum auf der Straße merkten Luisa und ich auch, dass wir viiiel zu warm angezogen waren. Endlich Sonne! Ich dachte schon ich würde die vor Nicaragua hier nie sehen. Während wir auf den Bus warteten, durfte ich die Bedeutung des Carnavals sofort hautnah erleben. Ein Junge warf eine Wasserbombe aus einem vorbeifahrenden Auto direkt auf meinen Kopf. Plaaatsch... und nass war ich. War aber ziemlich lustig und durch die Sonne auch schnell wieder trocken. :-)
Da der Bus nicht kam, sind wir dann Richtung Zentrum gelaufen... irgendwann haben wir dann ein Taxi genommen, dass 3 Dollar gekostet hat. Im Vergleich zum Bus für 25 US-Cent... seeeehr teuer. Mit einem großen Sammelbus ging es dann weiter nach Gualaceo. Der Wahnsinn wie viele Leute dann anstanden... wir warteten sicher 30 Minuten bis wir einsteigen konnten und das obwohl wir uns irgendwo in der Mitte der Reihe angestellt haben. Nach einer 40 Minütigen Busfahrt für 1 US-Dollar kamen wir dann in Gualaceo an. Total schööön... ein Fluss und rechts und links am Rand überall Familien, die mit Wasser spielten und sich nass spritzten. War ein super schönes Gefühl, die Wärme der Sonne zu spüren und der Geruch von gegrilltem in der Luft, das Lachen der ganzen Leute... ein echt toller Tag. Ich fühlte mich glaub zum ersten Mal wohl, seit ich hier bin. Dieses Gefühl sollte aber nicht lange anhalten.... kaum angekommen wurden auch wir mit Eimern voll Wasser und einem Schaum, carioca, genannt besprüht. Auf dem Foto oben seht ihr wie das ganze aussieht. Alles voller carioca. Da war ich aber immerhin noch nicht so nass. Anfangs war das auch noch alles super lustig, aber als ich komplett nass war, der Himmel zu zog, es windete und gewitterte, war bei mir der Spaß vorbei. Ich fror tierisch und hatte eine rießen Angst vor ner Lungenentzündung und so.... alles bloß nicht krank werden hier in Lateinamerika. Dennoch schauten wir uns alles an... es gab viele Stände mit einheimischem Essen. Ich bin ja sehr vorsichtig, aber Luisa meinte sie esse das oft. Haben dann so Zuckerrohrstückchen gegessen. Auf denen beist man herum und spuckt sie dann wieder aus. Schmeckt ganz gut... später haben wir dann noch huevlitos chilenos probiert, eine Teigspeise, ähnlich wie Churos. Ich wollte dann eigentlich so schnell wie möglich heim ins Trockene und warm duschen, aber irgendwie konnten wir die Bushaltestelle nicht finden. Luisa hat dann eine Freundin angerufen, die mit ihrer Mama mit dem Auto da war. Die Verbindung war allerdings so schlecht, dass man kaum etwas verstand. Während Luisa sagte wir seien an einer "puente" (Brücke), verstand Aurora wir seien an einer "fuente" (Brunnen/Quelle). Nach 2 Stunden fanden wir uns dann zufällig doch noch und wir fuhren mit dem Auto nach Hause. Doch auch zu Hause sollte alles nicht besser werden... die Dusche war lauwarm und auch im Haus war es super kalt. Die Häuser hier sind extrem schlecht isoliert und sowas wie ne Heizung gibt es nicht. Zum Glück hab ich eine lange bequeme Hose mitgenommen, die man zum Schlafen anziehen kann. Wenn ich mit einem nicht gerechnet hätte, dann damit, dass ich auf dieser Reise tagtäglich frieren werde. Furchtbar... Meine Gastmama hat mir dann noch ne Wärmflasche gegeben... ich schlaf jetzt auf einer Fließdecke dann leg ich mich in meinen Bettbezug von zu Hause, drüber ein hier übliches dünnes Lacken und darüber dann noch die Tagesdecke und ich muss sagen, ohne die Wärmflasche hätte ich wieder nicht schlafen können. Bin selbst so wieder mehrmals aufgewacht, weil es echt kalt ist hier.
Gestern Abend gab es dann noch was Kleines zum Abendessen... anfangs sah es aus wie eine Banene von der Form her. Aber es war ein gefülltes Maisblatt. Das hat man aufgeklappt und drinnen war dann so Muß aus Mais und anderem Getreide... die Hälfte hab ich gegessen, dann ging's einfach nicht mehr. Bei jedem Bissen wurde mir schlechter. Voll peinlich... aber gut sie meinte, ich muss es nicht aufessen, wenn ich nicht mag.
Weil ich so müde war, hab ich mich dann um halb acht schon ins Bett gelegt. Mit Schlafen war aber erstmal nix, denn am Haus neben an ging die Alarmanlage los. Und das in einer Lautstärke... furchtbar. Nach etwa einer Stunde hörte der Spaß dann auf,... um fünf Minuten später wieder los zu gehen. Und das die komplette Nacht über.... 14 Stunden lang. Ich konnte zum Glück trotzdem einigermaßen schlafen. In Deutschland würde spätestens nach ner Stunde die Polizei hier stehen. Ein großer Unterschied.
Das Frühstück war aber diesmal ganz lecker... und das Wetter sieht auch wieder super gut aus. Wir bekommen heute wohl Besuch zum Essen. Ein typisches Gericht für den carnaval wohl... hoffentlich schmeckt es zur Abwechslung mal. Später wollen Luisa und ich dann noch in die Stadt.... dann seh ich endlich mal was von Cuenca. Drückt die Daumen, dass die Sonne bis dahin immer noch so wunderschön strahlt. :)
- comments
Walter Späth und Anita Ceric Hallo Lisa, mit Interesse lesen wir Deine Berichte. Du bist ja grade mal 2 Tage da und hast schon so viel erlebt und gesehen. Kannst Du denn das alles verarbeiten? Am Ende wird es Dir vorkommen, als ob Du 1/2 Jahr weg gewesen bist nach so vielen Eindrücken.
Berthold Gschwend Hallo Lisa, es freut uns das es dir gefällt. ich zeige die Bilder und Bericht Oma. Sie ist total begeistert. Ich natürlich auch. Grüße von Oma und mir.
Vreni und Klaus Brennig Hallo Lisa, wie schön ein Lebenszeichen von dir zu hören. Wir waren bis gestern im "Oma/Opa" Stress, sodass ich erst heute morgen dein Bericht lesen konnte. Wirklicht toll, was du alles erlebst.Das ist bestimmt nicht immer einfach, aber diese Eindrücke und Erlebnisse kann dir keiner nehmen, die bleiben. Ich fühle mich etwas zurückversetzt, als ich mit Elke in Thailand mit dem Rucksack rumgezogen bin. Wichtig ist, dass du weisst wo du schlafen kannst und an die Verhältnisse gewöhnst du dich schneller als gedacht. Weiterhin viel Spaß und Sonne, sind gespannt auf deine weiteren Berichte.
Elke Jauch Hallo Lisa, ja, das ist die große, weite Welt und es ist anders als zu Hause. Lasse Dich auf die Veränderungen ein und vergiss die Hygiene mal ein wenig - das bremst Dich nur. Trinke dazwischen als mal einen Tequilla oder so, das reinigt. Ich wünsche Dir viele nette Erfahrungen und Begegnungen und Eindrücke in einem so anderen Land. Ich denke oft an Dich und grüße Dich ganz arg bis irgendwann......