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Hallo ihr Lieben!
Dies ist - ja tatsaechlich - der letzte Reisebericht von unserer traumhaften Weltreise. In ein paar Stunden geht unser Flug in Richtung Heimat. Aber bevor ich jetzt sentimental werde, muss ich euch unbedingt noch erzaehlen, was sich in letzter Zeit seit Buenos Aires so getan hat...
Wir haben also schweren Herzens und schwer verkatert das sensationelle Buenos Aires verlassen und sind 16 Stunden in den Norden nach Puerto Iguazu gefahren. Eigentlich um uns die Wasserfaelle anzuschauen, ein bisschen am Pool unseres coolen Hostels abzuchillen und uns darueber zu freuen, dass wieder Flip-Flop Zeit angebrochen ist. Es war zwar warm aber es regnete, wie aus Kuebeln was gut fuer die Wasserfaelle und schlecht fuer die Flip-Flops war. Ausserdem kannten wir das halbe Hostel schon, da die meisten Reisenden von Buenos Aires nach Puerto Iguazu fahren. Das heisst, erstmal wurde die Party einfach von Buenos Aires nach Puerto Iguazu verlegt und das Chillen wurde auf spaeter verschoben.
Noch eine Planaenderung nahmen wir in Puerto Iguazu vor. Wir entschieden uns, unsere Brasilien Zeit um 3 Wochen zu verkuerzen und schon ein bisserl fueher heimzukommen. Aus zwei sehr wichtigen Gruenden: 1. Unsere Kohle ist sowas von aus...und Brasilien ist sowas von teuer im Gegensatz zu allen anderen suedamerikanischen Laendern, dass wir uns allerhoechstens noch drei Wochen in der Gosse haetten leisten koennen. Und 2. ist Peters Paps gesundheitlich nicht so ganz fit und wir dachten uns, wir sollten uns mal selbst davon ueberzeugen, dass alles in Ordnung ist. Somit wars fix, die Heimat sieht uns etwas frueher wieder!
Dafuer haben wir die verbleibenden 10 Tage besonders sorgfaeltig gestaltet um dem aufregendsten Jahr unseres Lebens noch ein Grande Finale zu verpassen. Ihr koennt euch vorstellen was fuer uns zwei Oesis, die bald eine Wintersaison vor sich haben ¨Grande Finale¨ bedeutet: Sonne und MEEERRR in rauhen Mengen!!
Natuerlich haben wir Puerto Iguazu nicht verlassen, ohne nicht noch zuvor die sensationell atemberaubenden Iguazu Falls zu besichtigen. Wieder einmal, wie schon so oft im letzten Jahr, kann ich nur auf die Fotos verweisen. Diese Wasserfaelle sind einfach riesiger als alles, was wir zuvor jemals an Wasserfaellen gesehen haben. So riesig dass zwei Laender dafuer noetig sind: Argentinien und Brasilien (und fast Paraguay). Wir genossen den wunderbaren Tag bei den Falls mit unseren drei Lieblingskanadiern, mit denen wir schon seit Buenos Aires unterwegs waren. Die drei sorgten dafuer, dass dieser Tag zu einem unvergesslichen Kabarett wurde.
Am naechsten Tag flogen wir dann schnurstracks nach Rio de Janeiro um von dort aus schleunigst unsere Sonne und Meer Mission erfuellen zu koennen. Denn wir hauten uns sofort auf die beruhmte Ilha Grande (Grosse Insel), die mit nicht weniger als 120 Traumstraenden gesegnet ist. Ja, genau das haben wir gebraucht. Dort gabs auch keine Autos, keine Mopeds, keine Diebe - nur Strand und Dschungel der zum Teil mit tollen Wanderwegen erschlossen war auf denen man die einsamen Straende erreichte. Jeden Tag mussten wir uns unseren Strand erstmal mit einer Dschungeltour verdienen - aber man wurde wirklich immer sensationell belohnt. Auch mit dem Hostel landeten wir nochmal einen richtigen Glueckstreffer, denn es lag direkt am Meer und in der Nacht hatte man das Gefuehl man schlaeft am Strand, so wunderbar rauschte das Meer.
Natuerlich haben wir uns auch noch ein paar Tage fuer Rio de Janeiro aufgehoben, denn wer nicht hier war, war nicht in Brasilien - sag ich jetzt halt einfach mal so.
Diese pulsierende Metropole ist einfach ein Wahnsinn. Die Stadt lebt und reisst einen mit. Und sie hat einfach alles, was eine coole Stadt braucht. Ein neues Weltwunder (die Christusstatue), tolle Straende mit wirklich sauberem Wasser, viel Gruen, feine Shoppingmoeglichkeiten und eine relativ hohe Kriminalitaetsrate, die das ganze dann doch gleich viel aufregender macht. Rio ist einfach toll und hat uns mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gesehen. Uns gefaellts hier richtig gut.
Unermuedlich haben wir die letzten Tage unserer Reise mit Erkundungen verbracht. Ganz klar, die Christusstatue stand ganz oben auf der Liste. Sie ist zwar toll, aber wir fragen uns doch warum sie jetzt genau ein Weltwunder sein soll - wir habe das Gefuehl der tolle Angkor Wat in Kambodscha wurde da ein bisserl ungerecht behandelt . Dann haben wir uns natuerlich den beruehmten Stadtteil Copacabana nicht entgehen lassen, den klaustrophobische Menschen wohl eher meiden sollten. Und in einem der groessten Fussballstadien der Welt, dem Maracana haben wir uns am Sonntag ein Kickerl angeschaut. Toll war das! Die Brasilaner haben uns Oesterreichern so richtig gezeigt, wie wir uns bei der EM naechstes Jahr zu verhalten haben. Eigentlich haben wir uns das Ganze ja noch viel wilder vorgestellt, da wir gelesen haben, dass diese wahnsinnigen Fans mit toten Huehnern, Bechern voll mit Urin und Raketen durch die Gegend werfen. Aber die Botafogo Fans schienen dann doch relativ gesittet zu sein, denn tote Huehner gabs keine (auch wenns interessant gewesen waere
). Und als dann Botafogo - die Rio Manschaft in diesem Spiel - 2:0 im Rueckstand war, hatten Peter und ich unseren Sektor fast fuer uns alleine. Die Fans waren alle so beleidigt, dass sie heim gingen. Es war so witzig...verloren haben sie dann sogar 3:0.
Und heute ist also der allerletzte Tag unserer Reise. Beim Aufwachen ging uns beide ein ordentlicher Zieher durch den Bauch. Aber wir haben uns gut abgelenkt und sind mit einer kleinen Gruppe vom Hostel und einem Fuehrer in zwei Favelas von Rio gegangen. Obwohl uns das Ganze leicht voyeuristisch vorkam, hat dann doch die Neugierde gesiegt. Zum Glueck, denn voyeuristisch war diese Tour ganz und gar nicht. Die Firma, die diese Touren organisiert nuetzt das Geld, das wir dafuer bezahlt haben fuer Schul- und Hilfsprojekte in den Favelas, die sie uns ganz stolz praesentiert haben. Wirklich sensationell, wieviel Einblick wir so in die sozialen Probleme Brasiliens bekommen haben und wie nahe hier in Rio Reich und Arm beieinander leben. Oft sind Nobelviertel und Favelas nur durch eine Autobahn getrennt. Auch die Tatsache, dass solche Stadtteile, in denen fast 20% der Einwohner von Rio leben, voll und ganz von Drogenbossen regiert werden ist fuer uns unbegreiflich, aber es ist die traurige Realitaet. Kein Polizist kann oder will sich da einmischen. Aber im Vordergrund dieser Tour standen die Fortschritte und guten Entwicklungen der letzten Jahre. Sie haben uns gezeigt, dass das leben im Favela nicht unbedingt schrecklich sein muss. Die Menschen in den Favelas waren alle so freundlich zu uns und wir haben fleissig ihre selbstgemachten Produkte gekauft. Es war definitiv ein gutes letztes Erlebnis und es hat unser Bild von Rio irgendwie vervollstaendigt.
Den Nachmittag haben wir dann am Ipanema Beach verbracht und ueber die letzten 10 Monate sinniert. Die lehrreichsten, aufregendsten, tollsten 10 Monate unseres Lebens und wir koennen nicht fassen, wie schnell sie vergangen sind. Es ist nicht zu glauben, wieviele tausende Kilometer wir in Bussen, Zuegen und Flugzeugen zurueckgelegt haben, in wieviel verschiedenen Betten wir geschlafen haben, wieviel tolle Menschen wir kennengelernt haben, mit wieviel witztigen, eigenartigen, komplizierten Situationen wir fertig geworden sind, wie unglaublich viel wir erlebt und gesehen haben. Wir haben es alles mit Leichtigkeit geschafft und wir werdens eines Tages bestimmt wieder machen. Die naechsten Reiseplaene sind schon geschmiedet....
Aber erstmal werden wir nun wieder heimkommen und wir freuen uns schon riesig darauf! Auf ein bisschen Alltag, ein Zuhause und sogar auf a gscheite Arbeit. Und am allermeisten auf euch alle....
Danke, dass ihr immer so lieb Kontakt mit uns gehalten habt und uns in unseren Reiseberichten um die Welt begleitet habt. Wir koennens kaum erwarten, euch alles nochmal zu erzaehlen
Bis baaaallllllddddddd!!!!
Caro und Peter
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