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Der Senegal ruft…..eine alte Saga aus dem tiefen West Afrika. Senegal war auf unserer Reiseroute nicht eingeplant, aber da wir den kürzesten Weg durch Mauretanien nehmen wollten (politische Unklarheiten), lag der Senegal plötzlich als greifbares Land vor uns.
Auf einem langen Dammwall des breiten Senegalflusses nähern wir uns dem Grenzposten Diama. Der alte Brückenpförtner möchte Sage und Schreibe 30 Euro „Brückenzoll" fürs Passieren haben…..wir stellen uns erstmal dumm und geben ihm zu verstehen, dass wir kein französisch können. Somit kommen wir vorerst in die Maschinerie der Visa-Polizei und Zollbeamten. Als wir glauben nach 2h endlich den Posten der Beamten verlassen zu können, kommt plötzlich der Herr Brückenpförtner noch lächelnd zu uns, der auf seine 30 Euro an der Schranke wartet…..was sollen wir tun, Euro haben wir keine und US-Dollar nimmt er nicht (schwacher Wechselkurs)…nach langem Palaver bekommt er 55 US Dollar von uns….ärgerlich, denn es gibt gar keine Brückengebühren, aber die Schranken gehen halt nur hoch, wenn das Schmiergeld stimmt.
Am Abend finden wir den schönsten Platz den der mächtige Senegal bietet…auf weitem Grasland unter schönen Akazien sagen wir uns „Gute Nacht".
Am nächsten Morgen brechen wir auf nach St. Louis, dem „Venedig" Afrikas. Diese Stadt steht im schönen Kolonialstil am Senegalfluss, zwei Inseln sind durch Brücken mit dem Festland verbunden. Aus St. Louis stammt der einzige Schwergewichtsboxweltmeister (1922) Afrikas und in der Flussmündung sind bunt verzierte, lange Fischerboote zu sehen. Hier in der Stadt lag viel Sklavenpolitik und heute ist es ein überschaubares, wenn auch nicht ganz sauberes Städtchen.
Wir beschließen für ein paar Tage etwas europäischen Lebensstil zu genießen und fahren zur nahe gelegenen „Zebrabar", ein traumhaft schöner Ort, der in einem Naturschutzgebiet von einem schweizer Ehepaar zu einer echten Oasen verwandelt wurde. Hier erholen wir uns für 3 Tage, genießen warme Duschen, gute Mahlzeiten und den langen Strand, der durch viele Krebse bei Ebbe gefüllt ist, die emsig ihre Eier einrollen. Ein System haben wir bei den Tierchen nicht feststellen können, denn manche hatten eine große Zange rechts, die Anderen links und manche hatten nur kleine Zangen.
Mit gefüllten Wasservorräten fahren wir nochmals durch St. Louis, wo Lutz sein Fahrrad einem Senegalesen für umgerechnet 70 Euro verkauft, der es beim Lkw-betanken oben auf unserem Dach erspäht hatte.
Wir steuern Richtung Linguere, eine Verbindung Richtung Ostsenegal…..Nach Liguere soll es laut Legende der Landkarte auf gemütlicher Asphaltstrasse weitergehen…nur wann kommt der Asphalt? Dagegen schaukeln wir auf einer Piste wo sich ein Wassertümpel an den Nächsten reiht. Wir lenken und schalten den Lkw durch die bis 1m tiefen Tümpel. Häufig steigen wir aus und tasten die Tümpel erst einmal zu Fuß ab. Es ist Regenzeit und daher sind wir auch fast das einzige Fahrzeug, das sich in der Gegend hier rum treibt. In der Regenzeit bleiben die Fahrzeuge hier stehen und es wir nur per Moped oder Boot verkehrt. Trotz guter Fahrtechnik schaffen wirmax 70km pro Tag…..daher rechnet man in Afrika auch in Tagen und nicht in Stunden…hihi.
In Linguere endet die Eisenbahn und es gibt auch einen kleinen Flugplatz. Interessant ist auch zu erwähnen, das Air France Senegal nur in der trockenen Jahreszeit anfliegt, nicht in der Regenzeit. Die Übernachtung hinter Linguere ist mit die schönste bisher auf unserer Reise….riesen Grasflächen auf lang gezogenen Hügeln lassen uns so aufblühen, das Bernd und Lutz sogar ein Fussballtraining mit Tips und Tricks absolvieren.
Die Fahrt geht weiter, es kommt worauf wir gewartet haben….Bernd winkt uns durch und wir bemerken, dass die 190PS den Lkw nicht mehr aus eigenen Kraeften aus dem Schlamm fahren können. Nette Eingeboren sind bald am Ort der Aufregung, doch wir sind so gespannt
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