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Wir sind in Split Croatien angekommen nach 1300km harter Arbeit durch die Ostalpen. Heute ist der 18. Tag unserer Reise. Man koennte sagen erst 18 Tage, aber uns haben die 18 Tage nicht nur physisch weit von der Heimat weggebracht, sondern auch psychisch. Wir fuehlen uns schon richtig wohl als Reisende und haben uns an den Rhythmus von aufstehen, packen, weiterfahren gewoehnt.
Was wir bisher so erlebten:
Von Wetzikon aus sind wir Richtung Staeffa aufgebrochen und haben da einen kurzen zwischenhalt eingelegt um uns von Lea zu verabschieden. Von Staeffa aus gings ueber Rapperswil bis nach Wallenstadt wo wir unsere erste Nacht auf dem Zeltplatz verbrachten. Das waren zwar nur 75 km, aber wir haben auch eine gute Weile gebraucht bis wir uns von Allem und Allen trennen konnten.
Von unserem Uebernachtungsort aus fuhren wir weiter an Chur vorbei dem Albulapass entgegen. In Tiefencastel verbrachten wir eine weitere Nacht auf dem Zeltplatz der eigentich schon geschlossen war. Am naechsten Tag haben wir 1500 Hoehenmeter aufstieg bis zum Albulapass gemeistert. Ein schoener Moment so oben anzukommen, tief durchzuatmen und stolz auf die eigene Leistung sein zu koennen. 1500 Hm mit 45kg unter dem Hintern war ganz schoen anstrengend. Wir sind an dem Tag noch weiter bis Zernez gefahren und haben uns einmal mehr ueber die Schweizer Velowege aufgeregt. Wer kann die eigentlich nutzen? Fuer uns Tourenfahrer mit Gepaeck sind solche schlechten Schotterstrassen mit heftigen Aufstiegen auf jeden Fall nichts. Aber unsere zwei Packesel haben die Tortur uerberlebt.
Von Zernez aus gings ueber den Ofenpass und Muenster nach Italien. Im Suedtirol und insbesondere im Vinschgau haben wir taeglich unsere Baeuche mit frischen Aepfeln vollgeschlagen und haben reichlich Baumnuesse gesammelt und in Olivias Korb zum trocknen mitgefahren (wir haben immer noch Vinschgauernuesse die wir gelegentlich naschen). Italien ist das absolute Velofahrerparadies! Die Velowege sind ausgebaut wie Autobahnen und auf diesen Veloautobahnen kann man sogar nachts wunderbar fahren. In der Naehe von Meran wollten wir eine nacht unter freiem Himmel verbringen wurden aber vom einsetzenden Regen nach nur einer Stunde geweckt..Das heisst Michi wurde vom Regen geweckt, Olivia waere wohl in ihrem Schlafsack ertrunken so tief wie die geschlafen hat. Auf jeden Fall mussten wir unsere Sachen in aller Eile zusammenpacken und weiterfahren. Schliesslich fanden wir unter einem Bahnhofsdach zuflucht und verbrachten den Rest der Nacht dort. Von Meran ueber Bozen, Brixen fuhren wir weiter nach Oesterreich. Oesterreich stand eigentlich nicht auf dem Plan, auf Grund des schlechten Wetters und angesichts der Tatsache, dass schon bis 1200m Schnee lag wollten wir allen hohen Paessen aus dem Weg gehen. Zwei Tage Oesterreich ein halber Tag Italien und wir ueberquerten die Grenze nach Slovenien ueber einen abgelegenen Pass. Nach dem Pass gings nur noch Berg ab 1200m Abfahrt in ein tiefes Tal mit einem wundersam tuerkisblauen Fluss namens Soca. Die Gegend war sehr schoen aber sehr gebirgig und die Strassen verlaufen in Slovenien in den tiefen Taelern. Dass heisst man hat den ganzen Tag kaum Sonne.
In Slovenien blieben wir drei Tage bevor wir ueber die Grenze nach Croatien fuhren. In Croatien brauchten wir erst einmal einen Tag Pause um unsere Kleidung zu waschen und die Raeder zu warten. Das war unser erster Pausentag. Bis Croatien waren wir 11 Tage durchgefahren und fuehlten uns ganz gut dabei. Wir hatten kaum koerperliche Probleme (ein Bisschen tut der Hintern natuerlich schon weh) und auch die Raeder sind soweit i.o. Einzig Michis Sattelstuetze scheint etwas underdimensioniert zu sein.
Nun sind wir seit 8 Tagen in Croatien und immer der Kueste entlang nach Sueden gefahren. In Croatien scheint die Sonne und die 25Grad Lufttemperatur sind perfekt zum Velofahren. Die Kuestenstrassen sind meist Verkehrsarm. Nur in der Naehe von Staedten nimmt der Verkehr deutlich zu. Das Meer ist leider etwas kalt zum Baden, Olivia wird es wohl trotzdem noch wagen. Auf jeden Fall ist das Meer super klar und die Kueste voller kleiner Buchten die zum Baden einladen. Wir wechseln eigentlich immer etwas mit Uebernachtungsorten ab. Mal Campingplatz, mal irgendwo im Freien. Aber als wir in Croatien unsere erste Nacht im Freien verbrachten, bekamen wir am naechsten Morgen bsuch von der Polizei. Wir hatten aber bereits alle Spuren verwischt und unsere sieben Sachen gepackt. Die deutsche Familie die neben uns in ihrem Auto geschlafen haben wurden aber mit 600kuna ca. 120fr. gebuesst. Seither sind wir etwas vorsichtig.
Gestern wurden wir das erste Mal auf unserer Reise eingeladen. Wir fuhren gerade durch ein kleines Dorf als uns eine Gruppe junger Leute wild zuwinkten. Sie luden uns zu Bier und Wein ein und wir durften mit ihenen den Octopus essen den sie traditionell unter Kohlen gegart hatten. Sehr sehr lecker.
Jetzt sind wir seit zwei Tagen in Split, geniessen das Stadtleben, flanieren durch die schoenen Gasse und trinken reichlich Espresso, weils hier soviele schoene kleine Kaffees gibt und weil er auch so billig ist. Morgen wollen wir weiter. Wahrscheinlich mit der Faehre auf eine der vielen Inseln und dann Richtung Dubrovnik und dann Montenegro und Albanien. Wir sind gespannt was uns noch alles erwartet.
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