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Taupo
In der Abenddämmerung sind wir in Taupo angekommen, unser Ziel war der Geheimtipp „Reid´s Farm", ein kostenloser Campingplatz, direkt am Flussufer. Kostenlos heißt, dass außer einem Plumpsklo nichts gestellt wird, aber wir wussten, dass der Fluss trinkbares Wasser führt und hervorragend zum Baden geeignet ist.
Als wir dann in der Dämmerung um die Ecke bogen, haben wir vor lauter Autos, Campervans und Zelten kaum mehr den Boden gesehen. Da waren sie also: Die Abiturienten dieser Welt. Auf Campingstühlen und dem Boden, mit offenen, unaufgeräumten Autos, mit Bier in der Hand, zerzausten Einheitsfrisuren, mehr oder weniger langen Bärten, lockerer Kleidung und bester Laune. Dazu eine äußerst begrenzte Anzahl von Dixieklos, die nach kurzer, dringender Besichtigung als völlig inakzeptabel eingestuft wurden. Das Veto war ausgesprochen und wir fuhren ein paar hundert Meter weiter in eine weitere Einbuchtung mit nur einem Plumpsklo, dafür aber auch weniger Autos und etwas Platz dazwischen. Wir waren von jungen Menschen umzingelt und beschlossen notdürftig exakt nur diese eine Nacht zu bleiben und das Auto kaum zu verlassen.
Am nächsten Morgen war die Schranke runter zum Fluss geöffnet, wir haben uns mit dem Auto ans Flussufer platziert, haben schöne, saubere Toilettenhäuschen entdeckt, im klaren, frischen Wasser gebadet und unsere Schockstarre hat sich langsam aufgelöst. Die zwei Tage in Taupo haben wir die schäumenden Hukafalls besichtig, das vulkanisch aktive „Craters of the Moon" - Feld erlaufen (da dampft, raucht, pfeift, blubberts und müffelts), Weihnachtseinkäufe (Essen!) erledigt, verschiedene Baumärkte besucht (das Auto braucht Spachtelmasse, Farbe und Pflege) und uns bei der Versicherung über die neuseeländischen Verkaufsgepflogenheiten erkundigt. Einen weiteren „Geheimtipp" haben wir aufgesucht: Ein kleiner „thermaler" Flusslauf mit verschieden heißen Hotpools. In dem oberen Becken mit ca. 45°C saß nur Markus. Weiter unten saßen Menschenmassen im lauwarmen Wasser: Abiturienten, eine indische Großfamilie, Asiaten, Muslime in Vollbekleidung, andere Touristen,… so muss es zur Waschung am Ganges aussehen. Diesen Bereich haben wir dann ausgelassen. Wahre Geheimtipps sind in dieser touristischen Ecke Neuseelands möglicherweise rar geworden. Ansonsten sind wir am Fluss gesessen, haben gelesen und geurlaubt.
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