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Mulu-Nationalpark (Borneo) vom 16. bis 21.09.
Nachdem wir mit dem Stoppelhoppser in Mulu angekommen sind (die Alternative wäre das Boot - aber wir haben leider nur ein Sabbatjahr…) standen wir am Flughafen. Dort standen wir ziemlich lange. Unser Abholservice hatte offensichtlich versagt. Als wir am Hostel ankamen, trafen wir auf fünf Jugendliche, die uns anstarrten. Offensichtlich wurden wir nicht erwartet. Nach einigen hektischen Telefonaten (Hausbesitzer mit Bettina!!!) wurde uns ein Zimmer zugeteilt. Da sind wir rein und wieder raus - bitte erst die Betten beziehen und Zimmer reinigen. Dann haben wir die Mottenkugeln entfernt und Bettina tränten die ganze Nacht die Augen.
Dann sind wir ins Headquarter des Nationalparks gepilgert und dort hat sich unser persönlicher Operator liebevoll um uns gekümmert und wir haben die ersten Touren gebucht.
Nachts gab es Strom für den Deckenventilator, lautes Froschgequacke, Geckogebell und eine rasende Riesenzickade (locker 12 cm lang), die unsere Wand durchbrechen wollte.
Morgens gab es Reispfannkuchen und Tee, Tee, Tee (den ganzen Tag. Kein, nie, Bier!) und Wasser. Als wir dann auch noch ein Abendessen bestellen wollten (war im Internet groß angekündigt) gab es wieder hektische Telefonate mit der Chefin im Ausland. Und abends war dann eine Familie im Haus eingezogen, die uns jeden Tag vorzüglich bekochte. Ab da war dann alles gut.
Der Mulu-Nationalparkt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe: Außerordentliche landschaftliche Schönheit (2500m hohe Berge aus der Tiefebene), hohe Biodiversität (unglaublicher, uralter Primär-Regenwald), geologische Besonderheiten (größte Höhle, längste Höhle, Kalk-Pinnacles, weitere Höhlen), Fledermaus-Exodus. s
Wir haben uns am ersten Tag todesmutig (in Markus´ Fall) auf den Skywalk begeben. Dieser schlängelt sich mit Hängebrücken in 30m Höhe durch die Regenwald-Baumwipfel, ist dabei aber deutlich schmaler als Markus. Die seitliche Absperrung war auch nicht ganz an unsere Größen angepasst. Erstes Tier, das uns gezeigt wurde: Grüne Baumviper, giftig. Emil war auf Vogelsuche und wurde von Schmetterlingen geküsst und verfolgt. Unser Waldkind.
Nächster Tag: Tour über den Fluss mit dem Longboat zur Wind-Cave und Clearwater-Cave. Auf dem Weg hielten wir an einem Penan-Dorf. Die Penan sind die noch halbnomadische Bevölkerung dieser Gegend, mit besonderer Sprache und Gesellschaftsform. Sehr spannend. Die Clearwater-Höhle belegt zur Zeit Platz 8 im Ranking der längsten Höhlen weltweit. Und wie der Name schon sagt: Aus dieser Höhle strömt wunderbar cleares water - in dem wir gebadet haben. Als Emil als erster ins Wasser sprang folgten ihm eine Horde Asiaten zögerlich - und Bettina mit Feuereifer. Wie immer, hatten wir Glück mit dem Wetter - der tägliche Regenguss erfolgte erst nach getaner Arbeit und in Sicherheit.
Nächster Tag: Lange Langbootstour zum langen Iman (das längste Langhaus (145m) der Penan in einem anderen Dorf). Nach einem strammen Marsch durch den aufgeweichten, schlammigen, nassen Dschungel erreichten wir den Ba´Desai-Wasserfall. Auch hier schwamm es sich in feuchtem Kühl. Dann startete der Killer-Blutegel und wollte Emils Schuh vernaschen. Nach einem Flug durch Luft wollte ein anderer Markus angreifen und so sind wir aufgebrochen und mit schmutzigen Stiefeln, verschlammten Hosen und bester Laune im Hostel angekommen. Vorher haben wir in Nationalpark-Café aus lauter Verzweiflung einen Nachtisch mit Rummmmmmmmmmmm-Rosinen genossen. Abends gab es dann noch einen Nightwalk mit vielem gesichteten Getier
Nächster Tag: Vormittags schufftete Emil für die Uni - geknechtet von Wissen und Weisheit und angetrieben von Zeitdruck….
Nachmittags Wanderung zu zwei weiteren Höhlen: Lang-Cave sehr hübsch. Die Deer-Cave passt in einen Gruselfilm: Riesige Räume, lebender Boden (Fledermaus-Guano, der sich bewegt), raschelnde, flatternde Fledermausdecke (2-3 Millionen), ebenfalls in Bewegung. Da fehlte noch das Ork-Trommeln… und wiedermal größtes Glück: Wir konnten den einzigartigen Exodus (Ausflug) der gesamten Fledermauspopulation beobachten. Nach einer dreiviertel Stunde haben wir uns auf dem Rückweg gemacht und hatten einen tropischen Regen bestellt und erhalten. Nach den ersten zwei Minuten waren die Wanderschuhe geflutet und sämtliche Schotten durchbrochen. Seitdem trocknen unsere Schuhe.
Gesichtete Tiere: Laternenkäfer, „Blütenspinne", Grüne Baumviper, Hundert- und Tausendfüßer, div. Schmetterlinge, Borneodrache, Grüne Baumechse, Waldgecko, Hausgecko, Vogel, ungiftige Baumschlange, Rechtsdrehende große braune bornische Baumschnecke (Martin, bitte um genaue Bestimmung), Stabheuschrecke, Gespinstschnecke, Wandelndes Blatt, Raupen, Fledermäuse, Schneller Blutegel, Pedikür-Fische, div. Ameisen (rote Ameisen, Miniatur-Ameisen, Riesenameisen, ängstliche Ameisen,…), Stechmücken, Pygmäen-Eichhörnchen, Riesenzickade (Zickus maximus), Nashornvögel, Baumfrosch, Konzertfrosch, Bodenfrosch, Hühner (laufend, gackernd, krähend, auf und im Auto und als Chicken Wings)
gesichtete Pflanzen: oh je… Boom (Zitat: Bärenbrüder)
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