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Kurz zu Streaky Bay: tausende Fliege, keine Menschen, kein Baden, kühler Supermarkt und nacht aktive MÄUSE (die sichs unter unserem Zelt und in unseren Handtüchern gemütlich gemacht hatten)!
Ab dem nächsten Tag an waren wir zwei Fahrzeuge unterwegs im Konvoi, auf der Suche nach dem Abenteuer! Die Suche führte uns nach Ceduna, jedoch finden konnten wir hier nichts. Den Hintergedanken: das ist die letzte Stadt vor der Wüste ignorierten wir nicht vollkomen denn wir kauften Benzin (im Kanister) udnd jede Menge Wasser, wir verbrauchten auch unseren Vorrat an Karotten(Kein Obst oder Gemüse über die Grenze, aber Nutella ist OK)!
Als wir Streaky Bay verliessen (und die Maeuse zurueck lassen mussten) dachten wir eigentlich, noch einen Stop vor der Wuestendurchquerung einlegen zu koennen. Wir fuhren im Konvoi (Franzose und sein altes Auto und wir) Richtung Ceduna, wo wir vor hatten noch eine Uebernachtung zu machen und uns auf die Wueste vorbereiten wollten… Dort angekommen wurden wir immer noch (oder besser gesagt, von noch viel mehr) von den Fliegen geplagt. Somit war schnell beschlossen, dass wir weiter wollten und bis zur Nullabor waren es noch ein paar 100 km, also konnte es los gehen. (Nullabor kommt uebringens von nullus abor = kein Baum) Unser Plan: solange fahren bises dunkel wird und die Fliegen nicht mehr das Land regieren!
Der Weg durch die Wueste:
Schnell wurde uns klar wie diese Etappe unseres Roadtrips aussehen wird: schnell durch, einfach fahren, fahren und fahren!
Der erste Teil der Fahrt wurde durch das zweite Fahrzeug unseres Konvois unterbrochen. Zu unserem Unglueck mussten wir halten und aussteigen um nachzusehen was geschehen war. Wir bereiteten uns einen passenden Gesichtsschutz (T-Shirt und Sonnenbrille) um ein bisschen weniger Fliegen einzuatmen und rannten los! Johann (der Franzose) erklaerte uns zuvor sein Auto sei sehr zuverlaessig und er kenne sich mittlerweile ein wenig mit Autos (und vorallem mit seiner Kiste) aus. Naja, der Versuch in jede Oeffnung verschiedene Fluessigkeiten einzufuellen scheiterte und er beschloss das wichtigste mitzunehmen und uns in unserem Auto weiter zu begleiten. Was uns zu dem Zeitpunkt noch sehr freute, denn wir konnten das Tankgeld nun dritteln!!! Weiter ging die Fahrt zu dritt in einem Auto… Nach nun 400 zurueckgelegten km wurde es endlich dunkel und wir fanden einen passenden Schotterplatz um unser Zelt aufzustellen. Gesellschaft hatten wir von 4 Schweizern (die waren mit Fahrraedern in der Wueste unterwegs, sehr Velo besessen die Schweizer) und einigen Trucks.
Am naechsten Morgen wussten wir auch, dass Dingos uns Gesellschaft geleistet hatten und uns halfen die Essenreste zu verwerten. Alle die unseren Blog mitverfolgen, bitte ich nun das Dingo Erlebnis als einen der wichtigsten Hoehepunkte unserer Wuestendurchquerung zu erkennen. Weiters zaehlen dazu: Adler (die tote Tiere am Strassenrand gegessen haben), uuuuund die Alkoholkontrolle (so ziemlich in der Mitte der Strecke). Am meisten beeindruckt waren wir ueber die Polizisten die ploetzlich im Nirgendwo aufgetaucht waren und uns anhielten, aber das war natuerlich kein Problem fuer uns, da wir immer nach dem Motto "don't drink and drive" handeln.
Wir fuhren an einem Tag ueber 1100 km (12h), um das Nichts hinter uns zu lassen.
So, das wars dann auch schon mit der Wueste.
Esperance und Albany:
Der erste Ort nach der Wueste Nullabor ist Norsemen. Ein guter Ort um durchzufahren! Somit hiess unser next stop Esperance. Leider wurde es sehr bald dunkel (Zeitverschiebung ) und wir mussten die letzte Stunde im Dunklen hinter uns bringen… Am Campingplatz angekommen, ging alles sehr rasch: Zelt aufbauen, kochen, essen, SCHLAFEN! Es war alles ein wenig mehr Arbeit da wir ja Johann, unseren franzoesischen Begleiter, auch durchfuettern mussten. Sein Zelt konnte er aber zu meiner Verwunderung ganz alleine aufstellen!
Am naechsten Tag machten wir uns zu dritt auf zur Stadterkundung. Gleich nach der ersten halben Stunde habe ich folgende Regel fuer Johann eingefuehrt: Fuer jeden negativen Satz bekomme ich ein Bier von ihm. Tja, der Abend schien fuer mich lustig zu warden.
Alle ein bisschen geraedert von der langen Fahrt und nicht so gut gelaunt schlenderten wir entlang des Strandes, als ploetzlich ein SEA LION sich am Strand ausruhte und darauf wartete von uns betrachtet zu werden. Es war mir sogar moeglich (nach mehrmaligen aufforden) von dem Fischer einen Fisch zu bekommen um ihn zu fuettern! Der Tag war gerettet, obwohl keiner eine Camera mit hatte! Deshalb versuchten wir am Weg zum Supermarkt noch mal unser Glueck und wie sich herausstellte, die Goetter waren uns wohl gesinnt und ein etwas aktiverer Seeloewe ist in Strandnaehe und schwomm seine Runden um ein paar Fischreste der Fischer zu ergattern. Wir waren nicht die einzigen die das Spektakel (vor Freude und Aufregung jubelnd, endlich ein wildlebendes, nicht in oesterreich lebendes Tier ) beobachteten. Eine Gruppe von Asiaten haben es auch endteckt und ein mutiger Bursch machte sich (wohl ohne lang zu ueberlegen) auf ins Wasser. Gut fuer ihn, dass der Seeloewe ihn als Spielgefaehrten und nicht als Futterkonkurrenten sah!
Unsere Laune besserte sich immer mehr in Richtung Abendstunde und dem Plan einer Esperance Pub Tour (wobei die Tour sich dann mehr oder weniger ungewollt auf ein Pub beschraenkte). Jedoch nichts leichter fuer uns als einmal so richtig feiern zu gehen, schliesslich waren wir auch zwei Tage so gut wie ohne Zivilisation und sozialen Kontakten in der Wueste unterwegs…
Anja und ich waren am naechsten morgen immer noch gut gelaunt aufgestanden und haben uns Abfahrbereit gemacht. Da man, wie jeder eigentlich weiss, um 10 den Caravanpark verlassen sollte. Johann wusste es anscheinend nicht, wir fuhren um 13 30 Richtung Albany (4h Fahrt) los. Leider wurden uns weitere Diskussionen ueber das schoene Frankreich und deren so glorreichen Bewohnern nicht erspart, aber schliesslich hatten wir ein Ziel (werde den Franzosen in Albany los) und ich beschloss doch nicht gegen den naechsten Baum zu fahren!
Wir checkten alle drei im Hostel ein. Sicher war, Johann ist in guter (fuer ihn) franzoesischer Gesellschaft und muesse sich nicht weiterhin mit viel Englisch herum plagen.
Wir verliessen, nach einer Nacht, das Hostel (sehr teuer) und uebernachteten am Caravanpark fuer weiter zwei Naechte, da uns Albany sehr gut gefallen hat. Johann verloren wir aus den Augen und so auch unser Geld (das er uns fuer Essen, Tank, Uebernachtungen schuldete)!!!
Albany ist eine kleine sehr schoene Stadt, mit Hafen und einem netten Strand, an dem man auch super schwimmen gehen kann. Jolanda (Schweizerin) begleitete uns zwei Tage in Albany und sie erzaehlte uns von ihren bisherigen Erfahrungen. Sie verbrachte einige Tage auf einer Trueffelfarm in Northcliffe (ca 300km suedlich von Perth). Das hat sich irgendwei verlockend angehoert und wir versuchten mit der Farm in Kontakt zu treten. Nichts leichter als das: wir schrieben eine kurze Email mit unserer Telenr. Und am naechsten Tag wurden wir schon angerufen. Leider war diese Familie fuer die naechsten zwei Wochen verreist, aber wir wurden schnell weitervermittelt, zu einer aelteren Dame mit Pferden und ein paar Obstbaeumen, sie braeuchte immer etwas Hilfe (so hiess es, bis dahin).
Wir freuten uns sehr ueber die spontane Zusage der aelteren Dame (Jan) und fuhren gleich los zu ihrer Farm.
Northcliffe: das Farmleben!!!
Aufgeregt und gut gelaunt erreichten wir am Nachmittag das ruhige Plaetzchen. Fuer unseren Empfang gab es gleich mal Wein und einen kleinen Imbiss. Noch nicht mal richtig angekommen, wurde uns gleich das Angebot, hier alleine eine Woche die Farm zu hueten, unterbreitet und da Anja und ich sehr leicht zufriedenzustellen sind, Wein und Cracker haben gereicht und Jan hoerte ein " Ja klar, warum nicht". Unser Selbstbewusstsein wurde irrsinnig gestaerkt, dass uns jemand nach nur 10 min zutraut seine Farm zu hueten, mhmh nicht schlecht, dachten wir!!!
Am naechsten Tag erfuhren wir was alles zu tun ist und welche Tiere was fressen und wann wir sie zu fuettern haben und wo wir mit den Hunden (auch fast zwei Pferde) gehen sollen und noch ein paar Aufgaben. Es erschien uns alles machbar und sah nach nicht sehr viel Arbeit aus. Am naechsten Tag vielen ihr zwischen diesen taeglichen Aufgaben noch ein paar andere Dinge ein, die wir erledigen koennten: Rasen maehen, Beet von Kuerbissen befreien (ohne Handschuhe), Huehner und Entenstall ausmisten, Pferdemist verwerten (ins Beet bringen), Holz sammeln…. So waren 5 Tage auch schnell rum. Einen Nachmittag verbrachten wir bei Nick (einer der drei Nachbarn) und wir durften ihm helfen Marrons (Suesswasser Lobster) zu fangen und in ein neues Becken umzusiedeln, wieder gabs keine Handschuhe!!!
Zwischendurch noch ein paar mal ausgeritten und die erste Woche war vorbei.
Wir freuten uns nach einer Woche mit Jan, auf eine Woche ohne Jan. Wir beschlossen den Tagesablauf um eine Stunde zu verschieben (statt 6 Uhr, 7 Uhr Tagwache). Die Tiere stellten sich nicht so schnell um wie wir und freuten sich immer schon tierisch auf den taeglichen Auslauf (halt erst ab 7). Da uns auch das Gemuet der beiden Hunde sehr am Herzen lag, fuehrten wir die zwei gleich in der Frueh aus! Somit war die Chance auch noch viel grosser in ein frisch gewebtes Spinnennetz einzutauchen! Bald stellte sich heraus dass die einzigen spannenden Momente in unserem Farmdasein folgende waren: schaffen wir es eine riessen Spinne am Kopf sitzen zu haben wenn wir bei einem Spatziergang 8 Nezte durchlaufen? Schafft es eine Dogge ein Emu zu reissen oder schaffen wire s vor einem fliehenden Emu zu entkommen? Spannend waren auch die Autofahrten, (die wir eh auf Kaenguru ungefaehrliche Zeiten reduzierten) Kaengurus sind sehr gut getarnt und es ist nie sicher in welche Richtung es ausweichen wird. Eine Fahrt ohne Emu oder Kaenguru auf der Strasse, (alle noch am Leben) da kann es schon mal passieren, dass ein Stier auf der Strasse steht! Der Nervenkitzel dauerte immer fuer 30 min an, da wir solange brauchten um beim naechsten Supermarkt = Tankstelle = Heimwerkerladen = Café anzukommen.
Es stellte sich nach den insgesamt 14 Tagen heraus, dass diese Einoede nicht das ist, nach dem Anja und ich suchen. Die Vorfreude auf die Abreisen nach Bunbury zerreist uns beinahe!
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