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Also, also: Wir sind schliesslich mit dem 20-Sitzer, in dem man nicht aufrecht stehen kann, gut von der Huppelpiste aus Staub abgehoben und 45 Min. spaeter sicher in La Paz gelandet. Von dort aus ging es abends mit dem Nachtbus nach Sucre, der eigentlichen Hauptstadt Boliviens. Sucre gehoert zum Weltkulturerbe und ist eine wunderschoene Kolonialstadt, deren Zentrum nahezu ausschliesslich aus weissen Kolonial-Bauten besteht.
Wir kamen an einem Sonntag an und hatten Glueck, dass zufaellig der finale Abend der Fexpo anstand. Eine Trading Austellung, auf der man jede Menge Essen probieren und die neusten Produkte kennenlernen konnte. Am Ende gab es eine riesen Show mit allen traditionellen Taenze Boliviens (diese zu sehen war der absolute Wahnsinn. Knallig bunte Kostueme wirbelten kunstvoll durch die Nacht. Einfach traumhaft), Live Musik, einer sehr amuesanten Modenshow etc.
Interessant ist, dass sich des Naechtens die Stadt verwandelt: Jede Menge Muell in den trassen. Egal, wo man hinschaut. Naja, aber irgendwie gelingt es den Muellmaennern immer sie bis zum Tagesanbruch wieder zu polieren. Man fragt sich nur immer, wie die Menschen dazu kommen, einfach mit dem Muell um sich zu werfen. Als wir Nachts nach Hause fuhren begegnete uns zum ersten Mal Gringo-Dog, von dem uns bereits andere Backpacker, die wir getroffen haben, berichtet hatten: Gringo Dog ist ein Schaeferhund, der auf der Strasse lebt und immer den Ausslaendern folgt. Ein treues Tier, das sogar auf dich vor der Tuer wartet, wenn du in einem Restaurant bist.
In Sucre sind wir laenger geblieben als urspruenglich geplant, da es mal wieder einen Roadblock in Bolivien gab und er Verkehr stillstand. War aber gar nicht schlimm ;)
Wir haben auch wieder unsere netten Hollaender von der Pampastour getroffen. Wir haben uns die Zeit u.a. damit vertrieben in einer Bar abends The Devil's Miner - Der Berg des Teufels (http://www.thedevilsminer.com/index_new.html) zu schauen.
Von Sucre aus ging es dann nach Potosi fuer einen Tag. Dort haben wir eine Mien-Tour (mit Greengo Travel, sehr empfehlenswert) gemacht. Wir hatetn einen sehr guten Guide, der selbst fuer kurze Zeit in der Mine gearbeitet hatte. Wir waren nur zu viert (Pip, Keane, der Guide und ich) und haben mit vielen Minenarbeitern gesprochen. Wir haben viele Geschenke mitgebracht (Coca Blaetter, damit die Arbeier besser atmen koennen und weniger Hunger verspueren, Zigaretten, Handschuhe, Saft, Kekse). In der ine arbeiten ca 15.000 Arbeiter von verschiedenen Kollektiven. Potosi war eins sehr wohlhabend durch die Mine. Mittlerweile ist sie nahezu erschoeft und es gibt ertragreichere. Bald wird der Berg komplett ausgehoehlt sein. Ich hoffe, dass sie vorher die Arbeiten stoppen und es nicht zu einem Zusammensturz kommt. Die Arbeitsbedingungen sind alles andere als schoen. Man stelle sich vor den ganzen Tag kein Licht zu sehen, kaum Luft zu bekommen, in schmalen Tunneln Hoechstleistungen zu betreiben, die Lungen mit Staub vom Bohren zu fuellen. Jeder der die Gelegenheit hat, eine Mine zu besichtigen, sollte dies tun. Man wird dadurch dankbarer und weiss seine eigene Lage besser zu schaetzen.
Abends direkt weiter nach Uyuni. Nachts kamen wir noch in der Wuestenstadt an. Am naesten Morgen sollte direkt die 3-Tages Tour durch Salar de Uyuni starten. Mit dem Jeep, zu sechst. Tolles Team und klasse Guide ;) Die Gegend ist fabelhaft: Ein scheinbar endloses Salzmeer, riesen Kakteen, Lagunen mit Flamingos, Geysire, inaktive Vulkane, heisse Thermalquellen, schroffe Felsformationen in einer windigen, mineralreichen Umgebung. Die Lebensbedingungen sind hart und doch ist ueberall Leben zu entdecken: Moos/ hartgesottene Pflanzen, Maeuse, Wuestennagetiere, Pecuñas, Voegel....
Salar de Uyuni befindet sich auf 4.000-5.000 Metern - je nachdem, wo man gerade ist. Von der Hochebene ging es innerhalb von nur einer Stunde am dritten Tag mit dem Minibus von der Bolivischen Grenzstation nach San Pedro de Atacama in Chile, welches sich auf ca. 2.400m befindet.Der Blick von oben auf die Atacama Wueste war wirklich eindrucksvoll. San Pedro ist ein Ort, der vom Touristmus lebt. 3.000 Seelen mitten in der Wueste. Uns gefiel es dot auf Anhieb. Chile: Ganz ploetzlich ganz anders. Wo sind die farbigen Gesichter geblieben. Die Menschen sehen europaeisch aus, alles ist geordneter, sauberer, "zivilisierter". Es gibt wieder Toiletenpapier auf den Toiletten. Das Essen ist gut, die Auswahl groesser. Aber: Die Preise steigen RASANT. Ich bin verwoehnt von den Bolivianischen Niedrigpreisen. Naja, diese Erfahrungen sind besser, als Geld auf dem Konto!!!
In San Pedro sind wir abends in der ueblichen Dreierkombi + Marlene (eine sehr nette Franzoesin, mit der ich mir ein Zimmer teilte) in eine sehr nette Bar mit Live Musik gegangen und haben einige Cocktails geschluerft sowie die ersten Kontakte zu Einheimischen geknuepft. Oh man, manche cjilenische Maenner koennen durchaus arrogant sein ;) Haben aber auch viele Gegenbeispiele getroffen.
Am naechsten Tag haben wir eine Sandboardingtour mit anschliessendem Ausflueg in das Valle de la Luna gemacht. Puenktlich zum Sonnenuntergang, gab es einen Pisco Sour in der wunderschoenen, von Salzkristallen durchzogenen Felslandschaft. Leider ist meine Kamera zu schlecht um die Schoenheit der Natur hier festzuhalten. Ich bekomme zum Glueck Fotos von Pips Spiegelreflex, wenn ich sie in Australien besuche :)
Sandboarden ist im Uebrigen richtig geil. Heis und anstrengend, aber sowas von spassig. Ich muss haeufiger Snowboaren gehen, wenn ich wieder in Europa bin...Einer der Guides hat Marlene und mich (Keane und Pip mussten den selben Abend weiterreisen) gefragt, ob wir abends mit auf eine Privatparty kommen wollten. Na klar! Wir waren zu erst eine halbe Stunde auf der Suche nach Alkohol. fehlanzeige. Es war Wahltag und an diesem Tag duerfen Chilenen nicht besoffen sein (so wie sonst immer ;) ) - daher darf niemand etwas trinken bis die Wahl beendet ist. Um 22h oeffneten jedoch wieder die Shops und wir konnten Rotwein und Pisco am Feuer (ueber welchem wir gegrillt haben) geniessen. Immer mehr Leute kamen. Niemand war einheimisch in San Pedro. Alle kamen wegen des Tourismuses, um zu arbeiten. Sehr netter Abend :)
Nach nur 3 1/2h Schlaf bin ich alleine am naechsten Tag nach Salta (Argentinien) gefahren. 12h mit dem Bus. Abermals durch die Atacamawueste. Auf der Fahrt klebte ich so manches Mal mit dem Gesicht an der Fensterscheibe. Wow, die Anden sind ein Weltwunder......
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