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Nachdem wir Hendriks Eltern zum Flughafen gebracht hatten, machten wir uns direkt auf die Suche nach Arbeit. Unser Ziel war Hillston, ein kleines Kaff mitten im Niergendswo. Einen kleinen Supermarkt mit ueberteuerten Preisen, eine Bank, Apotheke, Buecherei und eine Tanke, ein paar Wohnhaeuser, ein Motel und ein Campingplatz - das war Hillston! Naja und Farmen gab es natuerlich. Wir fanden Arbeit auf einer Cherryfarm 25 km vom Dorf entfernt. Also ging es von der Weltmetropole Sydney nach Hillston. Auf dem Weg fuhren wir durch Griffith (eine „Orangenstadt"), hier gab es Figuren, jeweils von den dort ansaessigen Geschaeften und Firmen (das Huhn ist von KFC J). Die ersten Tage in Hillston verbrachten wir auf dem farmeigenen Campingplatz und warteten darauf, dass wir anfangen durften. Der Campingplatz war relativ sauber, warme Duschen, Gaskochplatten, Kuehlraum, Gefrierschrank, Fernseher - war schon ganz angenehm hier. Am Ende waren es ein paar viele Leute, die hier wohnten (Platzproblem im Gefrierschrank und beim Kochen) und es kamen immer Lebensmittel weg, aber naja. Es wurde viel gefeiert und wir hatten ne Menge Spass in Hillston. Neben den Asiaten und Franzosen waren zum Glueck auch ein paar Deutsche hier (denn sonst wurdeleider immer nur Franzoesisch oder Japanisch gesprochen). Andere Nationalitaeten waren so gut wie nicht vertreten. Das Kirschenpfluecken an sich ist eine einfache Arbeit - aber dennoch war es hier relativ stressig. Morgens wurden wir mit dem Farmbuss zu den Feldern gebracht (ca. 3km), Nachmittags war der Bus des oeffteren schon weg oder fuhr erst in einer halben Stunde. Aber wir fanden andere Wege, Jan, auch ein Deutscher, lud sein Auto immer mit Pflueckern voll. Es war eine sehr grosse Farm (etwa 300 Pfluecker), es gab Aufseher, die einem das Leben schwer machten. Die Koerbe waren nie voll genug, man hatte zu viele Blaetter abgerissen oder zu viele stiellose Kirschen im Korb -irgendwas fanden sie immer. Unfreundlich ohne Ende und teilweise total sinnlos. Sie fanden in 4 ½ Koerben (etwa 65kg Kirschen) 3 Stiellose und beschwerten sich! Naja, da kann man nur lachen. Zudem musste man jeden Morgen um eine der wenigen Leitern kaempfen, bevor man endlich Geld verdienen konnte. Aber alles in allem ist in den drei Wochen schon ganz gut Geld zusammen gekommen. Nun musste allerding noch weitere Arbeit her. Jan ist in Young untergekommen und wir wollten es auch dort versuchen (eine Kleinstadt mit allen Geschaeften zu normalen Preisen, etwa 450km westlich von Sydney). Abends in Young angekommen, morgens zum Arbeitsoffice und eine Stunde spaeter fanden wir uns auf einer Erdbeerfarm wieder. Es wurden zwei Pfluecker fuer einen Tag gesucht. Erdbeeren ernten ist echt kein Vergnuegen! Buecken, Knien oder eine andere schmerzhafte Position, zudem hat man keine Chance auf ein bisschen Schatten (ein Vorteil der Kirschbaeume). Aber die Aussicht auf einen Stundenlohn Cash auf die Hand ohne Tax lies uns durchhalten. Am gleichen Abend ging es noch zu einer anderen Farm (Cherryfarm), hier sollten wir am naechsten Tag anfangen. Es war eine kleine Farm (neben uns gab es fuenf weitere Pfluecker), der Farmer war ganz nett. Die Unterkunft, die er uns anbot war allerdings gewoehnungsbeduerftig. Das Zimmer (fuer $20 pro Person und Woche) lehnten wir ab und schliefen stattdessen im Auto. Wir sind nicht pingelig, aber hier haette man ohne Schuhe nicht gehen koennen, Ungeziefer in der Matrattze, Spinnen hinterm Bett und ueberall Dreck. Das eine benutzbare Badezimmer war ok. Die anderen Badezimmer, waren entweder so mit Spinnweben und Spinnen und anderem Ungeziefer voll oder es lief kein Wasser - jedenfalls nicht benutzbar. Die Kueche, dementsprechend aehnlich: Es gab einen Herd mit Heizstange, unter den Stangen im Herd lag Rattenscheisse, zudem gab es Rattenscheisse auf und in allen Schraenken und im Toaster. Im Gefrierschrank lagen tote Spinnen und Dreck war ueberall. Spinnweben wo man nur hinschaute. Es gab aber auch positives der Kuehl- und Gefrierschrank war, wenn man alles in Dosen verstaute, benutzbar und gross genug fuer die paar Leute und zudem wurde nichts geklaut. In der Kueche gab es Strom fuer Laptop und Handy zu laden und aus den Duschen kam heisses Wasser. Ein weiterer Pluspunkt der „Campingplatz" direkt auf der Farm, hat (mit Bett im Auto) nur $10 pro Person pro Woche gekostet. Den Toaster musste man ja nicht benutzen J. Der Farmhund Max war eine nette Abwechslung. Er kam ab und an und wollte gestreichelt werden, wenn er dran kam frass er noch einige Kirschen vom Baum. Naja und in der Kueche bekam er von uns auch immer mal ein Leckerchen. Gut war ebenfalls, dass es keine festen Arbeitszeiten gab (angefangen wurde zwar immer um 6, aber aufhoeren konnte man wann man wollte), so konnte man auch gut zehn, elf Stunden ernten. Nach gut zwei Wochen und einem starken Regen, gab es dann keine brauchbaren Kirschen mehr. Die restlichen Kirschen waren alle aufgeplatzt, fuer Marmelade oder so konnte der Farmer sie aber auch nicht brauchen (es ist fuer die „Marmeladenfirmen" billiger die Kirschen aus anderen Laendern zu importieren). Der Farmer vermittelte uns an einen befreundeten Farmer, doch hier gab es auch nur noch Arbeit fuer einen halben Tag. Auch wenn der Lohn pro Stunde bzw. pro kg Kirschen nicht sonderlich hoch war, konnten wir auch hier in Young einige Dollar machen. Nachdem unsere Arbeit in Young beendet war, verbrachten wir noch einen Tag bei Jan (den wir in Hillston kennen gelernt hatten) auf der Farm (hier gab es noch ein paar Kirschen, aber leider auch genug Leute, sie zu pfluecken). Nach einem schoenen Grillabend hiess es dann goodbye, unsere Reise ging weiter nach Canberra. Eigentlich Richtung Sydney, aberCanberra war nur ein Umweg von etw 150km (was sind schon 150km in Austalien?!!!!). Also machten wir noch Sightseeing in der Hauptstadt. Das neue Parlamentsgebaeude, der Telstratower (guter Ueberblick ueber die Stadt) und die Wasserfontaene (ca. 130m hoch) haben wir uns angeschaut. Man kann guenstig Parken und Vieles ist kostenlos, allerdings gibt es auch nicht sehr viel zu besichtigen, zudem ist die Hauptstadt sehr klein und besteht hauptsaechlich nur aus Staatsbeamten und Angehoerigen. Nach einem Tag in Canberra ging es dann weiter nach Sydney. Auto an ein nettes oesterreichisches Paar verkauft, Flug gebucht. Thailand wir kommen...
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