Profile
Blog
Photos
Videos
Roadie forever!
Roadie hat nach einem zweiten Besuch in der Werkstatt endlich sein enormes Benzinproblem (40 Liter auf 100 km) aufgegeben! Er ist zwar noch Öloholiker, schluckt wohl 1 Liter auf 300 km, aber damit können wir besser leben. Ist halt auch nicht mehr der Jüngste. Seit seinem Kauf in Darwin haben wir ca. 7000 km hinter uns gebracht und sitzen mitten im Winter in Cairns in T-Shirt und kurzer Hose. Wie war das nochmals im Ländle mit dem Sommer... ?! :-)
Der "Umweg" nach Alice Springs hat sich auf jeden Fall gelohnt. Der Uluru ist einfach fantastisch und hat uns schwer beeindruckt. Ein Stein mitten in der Wüste, von dem man schon unzählige Fotos gesehen hat, so würde man vielleicht denken, aber auf den wirklichen Anblick kann einen niemanden vorbereiten. Wir haben gerade kürzlich den Film "The Bucket List" angesehen, wo sich 2 Krebskranke eine Liste machen, was sie noch alles in ihrem verbleibenden Lebensjahr machen möchten. Ein Punkt war "Etwas Majestätisches sehen" - ich glaube, diesen Punkt haben wir mit dem Uluru abhaken können.
Elias hat den Berg sogar bestiegen, auf den ein wirklich krimineller Weg hoch geht. Das habe ich mir lieber gespart und dafür umso mehr den Sonnenuntergang genossen, wo wir nebenbei noch Kartoffelgulasch gekocht haben, das wirklich sehr lecker war!
Vom Uluru geht's weiter durch die derzeit sehr grüne Wüste zum King's Canyon. Es gibt einen fantastischen Rundwanderweg, auf dem man tolle Ausblicke in die Schlucht hat. Ein Weg führt auch hinein zu einem Wasserloch, an dem wir Tauben mit lustigen Frisuren beobachten, die den Leuten aus der Hand fressen.
Über eine ungeteerte Straße rumpeln wir zu den West McDonald Ranges, einer langezogenen Bergkette, in der ein paar Canyons liegen. Wir machen einen Morgenspaziergang durch den größten Canyon, durch den ein paar Dingos heulen. Bevor ein Pfad mit einem Ausblick über die Schlucht wieder hinaus führt setzen wir uns hin und warten darauf, dass ein Rockwallaby hervor kommt. Leider sehen wir keines von diesen, aber dafür taucht ein paar Hundert Meter neben uns ein Dingo auf, der die toten Fische frisst, die es hier in der Trockenzeit aus den verbleibenden Wasserlöchern an Land schwemmt. Der Dingo beachtet uns kaum und für uns ist es eine tolle Begegnung in dieser wunderschönen Landschaft.
Nachdem wir uns ein paar Tage Zeit für diesen Rundweg genommen haben geht es wieder zurück nach Alice Springs und von hier aus Richtung Nordosten. Wir fahren endlos langen, schnurgeraden Straßen entlang, sehen Kängurus, bunte Papageien, viele Raubvögel, Kamele und manchmal auch Wildpferde. Die Landschaft verändert sich ständig, von trockenen, gelben Wiesen geht es weiter in grüne Regenwälder, durch Farmen, die so groß sind, dass wir keine Ahnung haben, wo diese anfangen und aufhören, vorbei an Rindern, die ihren Besitzer vielleicht noch gar nie gesehen haben, durch Kleinstädte, die aus 10 Häusern, einem kleinen Supermarkt und einer Tankstelle bestehen und kommen schlussendlich nach einigen Tagen in ein hügeliges Gebiet, in dem alles saftig grün ist, das Wetter auf einmal kühl und regnerisch und wir denken, dass wir zu Hause sind. Der Blick in die Landschaft könnte genauso ein Blick in die Oberstaufener Gegend sein. Unglaublich!
Die sogenannten Tablelands liegen nur noch ca. 70 km von Cairns entfernt. Hier treffen wir Christoph und seine Familie, die aus Salzburg ausgewandert ist, in Palm Cove, einem Strand etwas außerhalb der Stadt. Er ist ein Freund meines Facona-Chef's Christoph, mit dem wir schon vor ein paar Wochen Kontakt aufgenommen haben. Die ganze Familie inkl. Silvano, dem nettesten Italiener den wir wohl jemals getroffen haben, in dessen tollen Haus alle leben (diese Geschichte würde meinen Blog allerdings sprengen) bereitet uns einen unglaublich herzlichen Empfang und wir dürfen ein paar Tage auf ihrem Parkplatz übernachten und haben sogar ein eigenes Badezimmer neben dem Pool zugewiesen bekommen. Was für ein Luxusleben nach Zähne putzen mit dem Becher irgendwo im Nirgendwo und einem Parkplatz, wo wir keine Angst zu haben brauchen, dass uns Polizei oder Ranger vielleicht verjagen. Wir sind wirklich sehr dankbar für diese Möglichkeit und die gemeinsamen Abendessen waren sehr lecker und vor allem auch sehr lustig! Ein weiterer Punkt auf der "Bucket List" - Lachen, bis einem die Tränen kommen - ebenfalls abgehakt!
Roadie hat auch noch ein paar Macken, die behoben werden müssen, damit wir durch den TÜV kommen, die Elias nun aber dank Christoph's Werkzeug fast alle selber reparieren konnte. So sparen wir uns teure Werkstattkosten und wir können Christoph nur noch einmal mehr Danke sagen!
Die nächsten Tage möchten wir noch etwas weiter in den Norden, nach Port Douglas und Cape Tribulation fahren und uns dann ganz, ganz langsam weiter in den Süden bewegen. Da ist es noch etwas kälter, also - keine Eile! :-)
- comments