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Hallo Freunde!
Oh man oh man! Ich bin wirklich ein bisschen faul geworden. Seit fast vier Wochen habe ich nichts mehr geschrieben! Aber das ändere ich jetzt, an meinem letzten Abend in Argentinien. Doch wie immer muss ich vorher erst einmal ein wenig zurück spulen.
Das letzte Mal schrieb ich, als ich Onkel Herman und Tante Marine in Tres Arroyos besucht habe. Zufällig war auch mein Onkel Rodolfo aus Holland mit seiner Frau und seiner jüngsten Tochter (die jüngste meiner lieben Cousinen und Cousins) da. Die haben für einige Zeit auf dem Hof gewohnt und mich für zwei Tage mit dorthin genommen. Ich konnte also, wie ich meiner Mutter versprochen hatte, ihre alten Nachbarn besuchen. Argentinien ist zwar ein großes Land, es wäre jedoch kein Problem gewesen, die Nachbarn zu Fuß zu besuchen, doch zusammen mit Rodolfo bin ich zu den Vascos, die dank des Sonntags fast vollzählig anwesend waren. Am nächsten Nachmittag ging es dann zu Susanna, die geschätzte 20 Hunde, 15 Katzen, einen Papagei namens Pepe und neben ein paar Gänsen und Kühen, auch noch eine Nanduzucht besitzt! Ich war also recht froh, als ich bei ihr im Haus war ;)
Nach meiner Zeit in Tres Arroyos, die ich, Achtung, meine Familie muss jetzt aufhören zu lesen, mit Geschenke einkaufen verbracht habe, ging es am Freitagmorgen mit dem Bus nach Claromeco, eine kleine Küstenstadt, mit einer ständigen starken Brise und genau einem Geldautomaten, der nie ohne Schlage ist. Hier hat mein Onkel Rodolfo, der fast jedes Jahr mit seiner Frau nach Argentinien kommt, eine Ferienwohnung, 50 Meter vom Strand! Leider war es sehr windig, ein bisschen bewölkt und niesselig, sodass weder Sonnenbaden, noch Schwimmen möglich war. Für dieses Wochenende hatte sich mein Onkel Dirk aus La Plata, mit zwei Töchtern und seiner neuen Freundin angekündigt. Die Vier kamen am Samstagmorgen an und wollten Sonntagabend wieder fahren. In einem nahen Park war es möglich für einige Zeit Pferde zu reiten, was meine Cousine aus Holland gerne machen wollte und da ich das noch von meiner Checkliste streichen wollte, war ich also gern dabei. Ein bisschen kam ich mir um einige Jahre zurück versetzt vor, als wir vier „Kinder" (alle zwischen 16 und 21 Jahre alt) begeistert die Pferde bestiegen, während die lieben Eltern ihre Klappstühle aufstellten, Mate und Facturas (Mate ist eine Art Tee und Facturas sind soetwas wie Gepäck, nur zehn Mal besser als irgendwelche Berliner etc.!) heraus holten und platz nahmen. Der Ausritt an sich war auch sehr lustig, eine meiner Cousinen ist im wahrsten Sinne des Wortes vom Pferd gefallen und mein Pferd hat einfach nicht das gemacht, was ich wollte das es tut. Der Guide hat mir dann auf schnellem Spanisch erzählt, was ich ändern muss und obwohl ich genau das getan habe, hat sich der olle Gaul stur gestellt. Nun ja, wir haben es alle überlebt und hatten ordentlich was zu Lachen. An diesem Abend ging es dann lecker Essen und auch wenn die musikalische Unterhaltung nicht kontinuierlich erstklassig war, habe ich mich bei den Gesprächen auf vier Sprachen (Spanisch, Englisch, Deutsch und Holländisch) fast wie zu Hause gefühlt.
Am nächsten Abend bin ich dann mit meinem Onkel und Cousinen zurück nach La Plata gefahren und am Montag gleich wieder rein nach Buenos Aires, denn ich wollte Kate und Stu, ein englisches Pärchen, das ebenfalls auf dem Weg um die Welt ist und die in meiner Chinagruppe waren, treffen. Der Zufall wollte es so, dass wir zur gleichen Zeit in Buenos Aires waren und wie es mir schon so oft in China passiert ist, hatte ich in ihrer Anwesenheit wieder ein Mal Probleme, mit der Essensbestellung im Restaurant. Ich habe ein Truthahnsandwish bestellt, nur ohne Spargel. Was bekomme ich? Ein Sandwish mit Spargel, ohne Truthahn! Ich versuche also dem Keller mit einer Mischung aus Englisch und Spanisch zu erklären, dass ich doch bitte den Aufschnitt da drauf haben will, er nickte und sagt ganz viel „Si si, claro" verschwindet wieder mit dem Sandwish. Nachdem Kate und Stu beide schon ihr warmes Essen hatten, kam der Keller wieder mit etwas für mich. Er trug einen Teller mit einem riesen Stuck Fleisch drauf! Das sah auch ganz lecker aus, so nicht, aber ich hatte eigentlich nur einen Snack essen wollen^^ Nun ja, nach einem weiteren Versuch, ihm zu erklären, das ich das gar nicht wollte, habe ich mich ergeben und das gute, argentinische Stück Rindfleisch, doch gegessen! Kate und Stu haben sich natürlich nicht mehr eingekriegt vor Lachen und fragten sich, wie ich es alleine nur von China bis nach Argentinien geschafft hatte :D In Buenos Aires ging es dann noch nach La Boca, wo mir das erste Mal klar geworden ist, wo die Magnete an unserem Boiler, die meine Patentante uns vor mehr als 10 Jahren mitgebracht hatte, wirklich her kamen.
Nach einigen entspannten Tagen in La Plata ging es dann endlich wieder los, dieses Mal in Richtung Norden, nach Las Rosas in Santa Fe zu der Tochter der Cousine meiner Mutter, Anna. Anna ist 16 und für ein Auslandsjahr in Argentinien. Es gibt nach Las Rosas genau eine Verbindung von Buenos Aires direkt aus und die kommt um 3:20 Uhr an^^ Mit Anna ging es dann nach einem Tag in Las Rosas über ein langes Wochenende (denn seit 35 Jahren gibt es das erste Mal wieder zwei Feiertage über Karneval in Argentinien) nach Villa General Belgrano (oder auch Klein-Bayern^^), die Schwester unserer Großeltern und deren Tochter Monica besuchen. Villa General Belgrano ist eine kleine, sehr touristische Stadt, in der man junge Männer in Lederhosen antrifft, echtes Schwarzbrot kaufen kann und an einer deutschen Schule vorbei läuft. Die vier Tage in Villa General Belgrano waren sehr schön, auch wenn das Wetter uns manchmal einen Streich gespielt hat. Mit Ariel, Monicas Ehemann, ging es auf seinem Motorrad des Öfteren über die Landstraßen, mit atemberaubenden Ausblicken, oder zu einem nahe gelegen Fluss, in den man ohne Probleme einfach hineinspringen konnte. Den Karneval durften wir natürlich nicht verpassen und so sind wir am letzten Abend in die Stadt und haben uns die Parade angeschaut. Ich bin mir sicher, in Rio ist das noch was ganz anderes, aber es war dennoch sehr schön, nur die kleinen Kinder mit ihrem Sprühschaum haben nach einiger Zeit genervt, denn während sie sich gegenseitig gejagt und angesprüht haben, haben sie des Öfteren nicht so sehr darauf geachtet genau zu zielen^^
Nach einem kurzen Abstecher in Las Rosas ging es dann für Anna, ein paar weitere deutsche Austauschschüler und mich wieder einmal mit dem Bus in Richtung Iguazu! Anna Betreuerin hatte uns in eine Reisegruppe ein gebucht, deren Altersdurchschnitt wir wahrscheinlich um 50 Jahre gesenkt haben^^ Und natürlich saßen wir ganz hinten im Doppeldeckerbus, sodass wir jedes Mal Ewigkeiten warten durften, bis unsere älteren Mitreisenden ausgestiegen waren. Nun, ich will mich gar nicht beschweren, das waren alles ganz liebe Menschen, aber halt nicht ganz unsere Altersklasse^^ Unser Hotel an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien lag sogar auf der Brasilianischen Seite, sodass ich noch einen Stempel in meinem Pass und einiges ausländisches Geld in meinem Portemonnaie, mehr besitze ;)
In zwei Tagen ging es von beiden Seiten zu den Wasserfällen. Auf der brasilianischen Seite haben wir eine Bootstour gemacht, die uns direkt unter die Wasserfälle und damit komplett durchnässt hat. Es war wahnsinnig toll! Wenn ihr jemals dort seid, müsst ihr das unbedingt machen, es lohnt sich auf alle Fälle! Die Argentinier sagen (überraschender Weise^^), dass ihre Seite der Wasserfälle nicht nur die größere sei (75% der Wasserfälle sind auf der argentinischen Seite), sondern auch die schönere! Nun, ich enthalte mich hier einem Urteil, Fakt ist aber, dass es auf der argentinischen Seite deutlich mehr Wege, Aussichtformen etc. gibt, sodass man Alles von fünf verschiedenen Blickwinkeln aus sehen kann. An einem der Abende ging es dann noch eine Show mit typisch brasilianischen Tanz und Musik anzuschauen, was mich beeindruckt durch die Anzahl an Bewegungsmöglichkeiten des menschlichen Körpers und der verschiedenen Kostüme zurück ins Hotel gehen ließ.
Viel zu schnell war die Zeit an den Wasserfällen vorbei und in einer 30 stündigen Reise ging es wieder zurück nach La Plata, für eine letzte Nacht, einen letzten Tag. Zum Abschied hat mir meine Tante 6 Pakete Mantecol geschenkt, von denen ich noch nicht weiß, ob sie es bis nach Deutschland schaffen, entweder ich esse sie alle vorher auf, oder muss sie bei der US- Einreise abgeben…mal sehen wie das ausgeht :D
So, ich muss jetzt anfangen zu packen, drückt mir ja alle die Daumen, dass ich den Rucksack zubekomme…wenn nicht habe ich ein großes Problem!
Liebe Grüße aus La Plata,
Alicia
P.S.: Wie meine liebe Schwester mir nicht sehr gefühlvoll mitteilte, sind meine Blogeinträge voll von Rechtschreibfehlern...hier ein Tipp von mir diesbezüglich: Einfach ignorieren! :D
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